Schöllkraut-Thujensalbe gegen Warzen

Sie sind unangenehm und hartnäckig – Warzen. Besonders Kinder können sie leicht bekommen. Dabei gibt es ein einfach herzustellendes Hausmittel, mit dem man die Warzen in die Flucht schlagen kann, ganz ohne aggressive oder schmerzauslösende Bestandteile.

Man nehme:

  • 1/2l Olivenöl
  • 2 Handvoll Thujenspitzen
  • 2 Handvoll Schöllkraut mit Blüte und Wurzeln
  • Bienenwachs

So geht’s:

Das Schöllkraut und die Thujenspitzen im Öl (im Wasserbad) 2-3 Tage lang warm ausziehen lassen und danach das Öl abseihen. Anschließend so viel Bienenwachs einrühren, bis eine cremige Konsistenz entstanden ist. Fertig ist die Salbe.

Bei Vollmond anfangen mit dem schmieren und danach so lange der Mond abnimmt, die Warzen behandeln.
Zusätzlich dazu kann man auch noch ein Fußbad machen. Man kocht einige Thujennadeln (da braucht man nicht so viele) und 2-3 Fichtenwipferl aus und gibt das Ganze dann in das Wasser für das Fuß- bzw  Handbad.

Vielen Dank an Margit Schlintl für dieses wertvolle und erprobte Hausmittel!

Räuchern in der kalten Zeit

Heute geht es um eine alte Tradition, die auch heute noch fester Bestandteil der Weihnachtszeit ist: das Räuchern. Maria Tamegger, FNL-Funktionärin, hat uns diesen Beitrag zum Thema zur Verfügung gestellt und gibt uns wertvolles Wissen an die Hand, das für jederfrau/jedermann anwendbar ist.


RÄUCHERN – ein altes volksheilkundliches Gut

Es ist wunderbar, wenn unser zu Hause zum wohligen Daheim voller Geborgenheit und mit guter Stimmung wird. Wir finden diplomatischere Worte, liebevolleren Umgang und sind geistig frisch und beweglich. Unser Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen kann wieder gestärkt werden und wir sind geschützt vor negativen Einflüssen. Irgendwie bekommen wir wieder besser und leichter Luft und neue Glücksgefühle und positive Energie zieht auch in unser Herz und und Miteinander ein.
Beim Räuchern komme ich leicht ins Schwärmen. Wir haben alles dazu das ganze Jahr überall um uns.
Die inzwischen gut getrockneten Zweige, Blätter, Blüten, Harze, Hölzer und Späne sowie Birken- und Buchenschwämme mit dem geweihten Kräuterbüschl vom 15. August und der Palmbuschn können jetzt wieder hervorgeholt werden. Wir erinnern uns an das Vegetationsjahr, den ganzen Jahreskreis, alle Jahreszeiten und viele Kräuterbegegnungen alleine oder im Kreis von FNL Freunden werden in unserem Kopfkino wieder lebendig. Der Duft, die Witterung, die speziellen Platzerln, die schönen Wanderungen und traumhaften Beobachtungen. Von Nichts braucht es viel und das Wenige ist Alles!
Und dann wird in beinah andächtiger Freude an alten und kreativ neuen oder speziellen therapeutischen Mischungen gearbeitet. Von situationselastisch bis traditionell oder durch alte Schriften oder moderne zahllose Räucher Literatur bestärkt. In jedem Fall ist jede Räuchermischung ein Rezept mit großem Potential. Es ist schon fast die Qual der Wahl. Einfach halten ist eine gute Idee!
Je mehr wir uns mit den Pflanzen vertraut machen oder gemacht haben, desto größer ist das Potential der Schöpfung. Es ist nicht für jeden „jetzt” das Gleiche perfekt. Doch läßt sich leicht mit etwas Liebe und sanfter Achtsamkeit das Richtige finden. Es zählt in jedem Fall das rechte Maß!
Mit Räuchern von heimischen selbst gesammelten oder gefundenen Schätzen jetzt das Alte loslassen – damit endlich neuer Elan und Segen wieder einziehen können! Das neue Jahrzehnt mit neuer Kraft kommen kann!

Waldweihrauch-Mischung
Eine Mischung heimischer Nadelholz Harze
Wie Fichte, Kiefer, Lärche, Zirbe, Tanne. Einzeln oder wahlweise gemischt.
In jedem Fall gut getrocknet und schon beim Sammeln in Achtsamkeit beginnt der Schutz und Segen. Harz bildet ja der Baum als Schutz bei seinen Verletzungen! Es braucht nicht viel und der Baum darf nicht verletzt werden!
Wurde früher traditionell für Hausräucherungen verwendet. Wirkt schützend, wärmend, desinfizierend, geistig klärend, reinigend, erhellend. Wohltuend für die Atemwege bei nasskaltem Wetter und den dann verbreiteten Unpässlichkeiten.
Der Duft ist frisch, waldig, nadelig, holzig, eukalyptusartig, warm
Almkräuter- und Waldweihrauch
Frischer Heuduft, würzig und frisch und dazu heimischer Waldweihrauch. Reinigt Körper und Seele, bringt fröhliche gute Gedanken, heitere Ausgeglichenheit und innere Balance. Schafft eine weite offene Raumwahrnehmung und öffnet auch den Geist! Leichtere Atmung. (Es könnte auch eine wunderbare Almtee Kräutermischung von einer Kräuterfrau herrlich als Räuchermischung verwendet werden. Und dazu eine Tasse wunderbarer Kräutertee mit Honig und Bratapfel mit Nüssen.
Kleiner Haussegen
Kräuter vom Kräuterbuschn vom 15. August und dazu geweihte Palmkatzln und Buxbaumzweigerl. Etwas Waldweihrauch oder Weihrauch und Myrrhe
Haussegen-Mischung
Almweihrauch oder Weihrauch u/o Myrrhe mit verschiedensten Kräutern mischen. zB Beifuß, Wacholder, Eisenkraut, Mädesüß, Heidekraut, Mistel, Melissenblätter, Majoran, Dost, Rosenblüten, Bio-Orangenschalen, Lavendel, Schafgarbe, Johanniskraut, Salbei.

Das sind freilich nur einige kurze Impulse und jede/r von uns, darf auch noch seine eigenen Erfahrungen machen. Erfahrungstagebuch schreiben was gut gelungen ist.
Persönlich mische ich für mich gerne ganz individuelle Themen oder lasse mich von verschiedenen Impulsen und Wahrnehmungen in Achtsamkeit vielseitig leiten.
Wenn wir durch Naturbegegnungen und die vielseitige Verwendung und volksheilkundlichen Anwendungen wieder das Vertrauen in die ursprüngliche Verbindung mit Mutter Erde und ihre Geschenke zurückgewinnen, werden wir innerlich stark und fühlen uns einfach gut und frei!
Von Nichts braucht es viel und das Wenige ist Alles!
In wertschätzender Achtsamkeit ENTSCHLEUNIGEN und die Akkus neu regenerieren.
Genau das und noch viel mehr zu Deinem höchsten Wohle wünsche ich Dir von ganzem Herzen,

Deine Maria Tamegger FNL Landesleiterin UK
www.schulefürlebensmentoren.at

Heilpflanzen Grundwissen für jeden Tag

Je nach Jahreszeit, persönlichen Bedarf, sind Kräuter eine natürliche Wahl und in jeder Altersgruppe, bei jedem körperlichen wie seelischen Ungleichgewicht eine verlässliche Hilfe für uns. Gerade im Sommer, wenn ich sie sammle und verarbeite wird mir das immer mehr bewußt. Durch die vielen verschiedenen Herstellungsmöglichkeiten, Experimenten, langjährigen Anwendungen spürt man immer mehr, was für die verschiedenen Befindlichkeiten gut ist, wobei dies auch immer wieder zu neuen Zusammensetzungen und Auszugsmaterialien führt. Wir bleiben ja nicht immer gleich, werden nicht immer gleich gefordert oder belastet, unsere Vorlieben ändern sich uuu…sonst wärs langweilig. Unsere Sicht auf die Pflanzen ändert sich, wir trauen uns selbst zu entscheiden, auch wenn so manche „Propheten“ uns glauben machen wollen, bei z.B. jeden Bauchweh immer das gleiche hilft. Für mich ist der Mensch und seine momentane Verfassung das Wichtigste um ihn etwas zuzubereiten. Das geht in der Familie, unter Freunden am einfachsten und wirkungsvollsten. Die Kinder, Enkelkinder, überhaupt junge Menschen zu ermutigen, selbst tätig zu werden, lernen und hinterfragen, was uns so alles diktiert wird. Wir entscheiden, wie wir uns durch unser Leben bewegen und Kräuter unterstützen uns dabei sanft und nachhaltig. Haben wir Beschwerden, helfen sie den Zustand des Ungleichgewichts wieder herzustellen. Geht es uns gut, unterstützen sie uns dabei, dass es so bleibt.

Die verschiedenen Arten der Zubereitung und welche Inhaltsstoffe damit extrahiert werden.

Die Volksheilkunde:
Ist mir nach vielen Jahren der Anwendung und des Lernens die vertrauteste und liebste. Viele erfahrene Kräuterkundige kehren meist zu dieser einfachen Methode zurück, denn alles (außer den wissenschaftlichen Untersuchungen) ist ja schon Jahrtausende bekannt und man verwendet was vorrätig ist. Was heute immer zu beachten ist, woher kommt die Pflanze, konnte ich sie in unbelasteten Gebieten ernten oder kann ich bei zugekauften sicher sein, dass darauf geachtet wurde. Die Mengenangaben kann ich selbst bestimmen, ob TL, EL, Gramm, Tasse oa.., je nachdem, wie viel ich zubereiten will. Kräuter sind unglaublich in ihrer Fähigkeit unseren Körper zu unterstützen und egal, wie wir sie verwenden, sie sind für uns da. Medikamente sind oft lebenswichtig, haben aber auch kurz-oder langfristige Nebenwirkungen. Deshalb sollten wir erst abklären, ob Pflanzen für unsere Wehwehchen genügen oder ob wir sie begleitend nehmen können. Nebenwirkungen von Kräutern sind selten. Voraussetzung ist, man kennt sie und weiß mehr über sie. Allein das sammeln, der Aufenthalt in der Natur und dann noch köstliche und gesunde Zubereitungen daraus zu machen, unterstützen schon unser Wohlbefinden.

Kräuter, von denen bekannt ist, dass sie keine Nebenwirkungen bei richtiger Dosierung haben und täglich verwendet werden können sind:
Vogelmiere, Löwenzahn, Hafer, Rose, Veilchen, Alfalfa, die Pilze Maitake und Shiitake ua. Sie sind nahrhafte Kräuter, die in tägliche Tee`s eingebaut werden können, ich wechsle immer ein bischen.

Sanfte Stärkungsmittel gehören oft auch dazu:
Klettenwurzel, Eibisch, Hafer, Ashwagandha, (hilft gut bei bleiernder Müdigkeit) Weißdorn, vor allem um Herz und Kreislauf zu stärken, Königskerze, Wegerich, Himbeere, Rotklee… sie alle stärken speziell verschiedene Organe, allgemein unser Wohlbefinden und geben Kraft.

Tonisierende und stärkere Stärkungspflanzen, die Tage bis Monate verwendet werden können:
Ginseng, Taigawurzel, Rosenwurzwurz, Meisterwurz, Tragant, Löwenzahn, Ingwer, Gingko, Echinacea, (immer vorbeugend) Herzgespann, Tulsi, Süßholzwurzel ua…Sie sehen, es sind viele Wurzeln unter diesen.

Kräuter, abgestimmt auf akute Bereiche, beschränkt auf kurze Zeit, nicht länger als 2 Wochen:

Schwarznuss, Wacholder, Myrrhe, Flechten, Bärentraube, Wermut ua..

Nahrhafte Kräuter, je nach Auszugsmethode können wir uns da viele Vitamine und Mineralien holen und so die Nahrung aufwerten, Ungleichgewichte des Körpers ausgleichen. Die bekanntesten und immer in der Nähe :

Vogelmiere, Löwenzahn, Melde, Brennnessel, Veilchen….

Nahrhafte Stärkungsmittel:
Klette, Weißdorn, Meisterwurz, Hafer, Rotklee, Himbeeren…So viel wäre zu diesen Pflanzen zu schreiben, das übersteigt den Artikel. Viele Monographien finden Sie in den verschiedenen Magazinen.

Wasser Zubereitungen:

Die Tee-und Infus Zubereitung ist meist die erste, die man in der Kräuterkunde lernt und jeder kennt sie aus der Kindheit. Der Kamillentee für Bauchweh und Beruhigung, der Holunderblütentee bei fiebrigen Erkrankungen usw.. Sie sind einfach zu machen und haben eine Vielzahl von Anwendungen. Kaltes oder heißes, kochendendes Wasser wird verwendet um die verschiedensten Inhaltsstoffe aus der Pflanze zu holen. Wasser zieht mehr Stoffe aus der Pflanze, als alle anderen Lösungsmittel. Kaltes Wasser zieht folgende Inhaltsstoffe aus der Pflanze: Säuren, Flavonoide, Glycoside, Schleimstoffe, Mineralien, Polysaccharide, äth. Öle, (kurzfristig). Inge Kogler zeigte mir als Erste, warum man den Tee in der Ziehphase zudeckt. Am Deckel bleiben die äth. Öle hängen und die sollte man nicht entschwinden lassen, sondern in den Tee schütteln. Alle Schleimdrogen, wie Beinwell, Eibisch, Seifenwurzel oder Pflanzen mit wertvollen, flüchtigen Bestandteilen wie in Pfefferminze und Kamille, weiche Blätter und Blüten lassen sich gut in kaltem Wasser ausziehen. Heißes Wasser bringt Pflanzengewebe zum Schwellen und die Pflanzenzellen brechen besser auf, dies führt zur Aufschlüsselung der Säuren, Flavonoide, Glycoside, Schleimstoffe, Polysaccharide und der äth. Öle. Weniger wohlschmeckende Bestandteile wie Tannine, Alkaloide, Bitterstoffe kann es nach längerer Ausziehzeit zum abklingen bringen. Heißt auch, Warmwasser Infus entwickeln sich mit der Zeit. Ich mache mir meine Tees die letzten Jahre immer öfter abends und erwärme sie morgens (mind.1L) um alle Inhaltsstoffe aus den Pflanzen zu holen. Heiße Auszüge werden oft mit getrockneten Kräutern gemacht. Inzwischen sammle ich für den Winter je nach Jahreszeit alles in einen Sack, trockne und verwende sie so gemischt im Winter. Die stärkenden Frühlingsblüher, den heißen Sommer und die Immunstärkenden Pflanzen, Beeren und Wurzeln des Herbstes. In der Regel werden Blätter, Blüten, aromatische Pflanzen eher kalt ausgezogen, härtere und dichtere Materialien wie Rinden, Wurzeln, Samen, Früchte werden heiß überbrüht, manchmal auch kurz gekocht. Einziger Nachteil der wässrigen Zubereitungen ist die schnelle Verderblichkeit. Einige Pflanzen schmecken schon nach kurzer Zeit nicht mehr so gut. Will man eine Tasse wohlschmeckenden Tee, wird nicht so viel Kraut genommen und nur kurz ausgezogen, will man einen nährenden oder will man heilende Tee`s zerkleinert man die Drogen gut und gibt auch mehr davon ins Wasser.

Schwangerschaftstee, pflegend und geburtsvorbereitend: Je 1Teil Himbeerblätter und Brennnesselblatt (zeitig im Frühjahr gepflückt), ¼ Teil Ingwerwurzel, mit kochendem Wasser überbrühen und 15-30 Min. ziehen lassen, für einen kräftigen Tee über Nacht ziehen lassen.

Ein Dampfbad fürs Gesicht, öffnet die Poren, beseitigt Unreinheiten und belebt die Haut:

Je 1 Teil (z.B. ¼ Tasse)

  • Ringelblumen,
  • Kamille,
  • Rosenblätter,
  • bei unreiner Haut auch Salbei dazu,
  • 1EL Lavendel.

Gut mischen, in eine große Schüssel und mit 3-4L kochendem Wasser überbrühen, das Gesicht darüber halten und Kopf und Schüssel mit einem großen Tuch abdecken und keinen Dampf entweichen lassen. Auf die Temperatur achten, es darf nicht zu heiß sein. 10-15Min., sofort mit kaltem Wasser nachspülen, damit sich die Poren schließen.

 

Süße Zubereitungen:

Glycerin als Auszugsmaterial verwende ich schon seit 12 Jahren, da hab ich es bei dem damaligen Chef der Firma „Phyto-Pharma“ in einer Ausbildung gelernt. Ich mache sie immer noch so, 70% pflanzliches, hochwertiges Glycerin und 30% von unserem Quellwasser. Bei sauberer Arbeit und über 90% Glyceringehalt sind diese Zubereitungen mind. 2 Jahre haltbar. Etwas Alkohol geb ich nur dazu, wenn ich einen Inhaltsstoff brauche, der nur mit Alkohol ausgezogen wird, geh aber immer sparsam damit um. Diese Zubereitungen nehm ich vermehrt für die Kosmetik, aber auch in D1 zur Einnahme. Weitere Auszugsmaterialien sind Honig, ein altbewährtes Mittel, für mich vor allem für alle Erkältungskräuter und zur Stärkung, Sirupe macht meine Tochter, Sauerhonige gabs zu Hause immer fürs Immunsystem, Pillen aus Honig, Kakao, Kokos und den entsprechenden Pflanzenpulvern sind eine schmackhafte Abwechslung in der Einnahme und ist bei Kindern sehr beliebt. Verreibungen mit Fruchtzucker machen frische oder getrocknete Kräuter mindestens 1 Jahr lang haltbar und sind gut für Kinder und ältere Menschen, für alle, die keinen Alkohol mögen, dürfen. Glycerin ist nicht so effektiv wie Alkohol als Auszugsmaterial, zieht trotzdem Bitterstoffe, Glycoside, Polysaccharide, Saponine, Gerbstoffe und Vitamine und in geringerem Maße auch Alkaloide und äth. Öle. Glycerin ist auch bei Diabethes ungefährlich. Honig enthält auch Wasser, deshalb werden auch die wasserlöslichen Inhaltsstoffe in Honig ausgezogen. Außerdem ist es möglich in alle Zubereitungen Wasser, Alkohol, Essige oa.. in die süßen Zubereitungen zu geben. Pflanzen die als Nahrungsergänzung und Kraftgeber gut in Honig, bzw. Sauerhonig sind, sind Klette, Meisterwurz, Rosenwurzwurz, Brennnessel, Weißdorn (als Hauptpflanze mit allen Teilen wie Blüten, Blätter und Beeren) in einem schmackhaften „Herzhonig“, mit Melisse, Herzgespann und, Himbeeren, Rotklee ua.. In Glycerin kann man wie in Wasser und Alkohol alle Pflanzen in frischen oder getrockneten Zustand ausziehen, bei sehr feuchten Pflanzen ev. Die Wasserzugabe etwas reduzieren.

Ein Bäuchleinglycerin bei Problemen mit der Verdauung mit Völlegefühl, Blähungen, Krämpfen, Schmerzen, Unbehagen:
Je 2 EL Kamille, Zitronenmelisse und Katzenminze, je 1EL Fenchelsamen und Pfefferminze, locker und zerkleinert in ein Glas füllen, 2/3 mit Glycerin und 1/3 mit Wasser auffüllen, so, dass alle Pflanzenteile bedeckt sind und 4-6 Wochen warm ausziehen lassen, öfters schütteln. Erwachsene nehmen 30-60 Tropfen nach den Mahlzeiten oder nach Bedarf.

Alkohol Zubereitungen:

Sind am weitesten verbreitet und am häufigsten verwendet. Sie sind wirksam und halten lang. Sie werden als Einnahmen, Einreibungen, zu Globoli verarbeitet, Auflagen, Waschungen, Salben uva.. verwendet. Als Auszugsmaterial werden Korn, Wodka, Selbstgebrannter in verschiedenen %stärken genommen. Alkohol ist ein unverlässliches Auszugsmaterial für Kräuterkundige, Nachteil kann sein, dass sie doch 4-6 Wochen Ausziehzeit brauchen, außer Sie haben einen Perkulator, damit geht es in einigen Stunden. Alkohollösliche Inhaltsstoffe sind Säuren, Alkaloide, Bitter – und Gerbstoffe, Flavonoide, Polysaccharide, Harze, einige Vitamine, Mineralien, äth. Öle und viele Spurenelemente, Schleim fällt aus. Frische Kräuter haben meist auch einen Wasseranteil, was heißt, auch die Wasserlöslichen Inhaltsstoffe sind in der Tinktur. Generell gilt, weiche Blätter und Blüten werden in 38-45% ausgezogen, härtere Teile wie Rinden, Zweige, Stängel ec… 60-70%, nur für Harze brauchen wir 90-96%igen Alkohol. Kräuter die gut in Alkohol zu extrahieren sind, sind Löwenzahn, Brennnessel, Fenchel, Ingwer, Pfefferminze, Baldrian, Weide, Schafgarbe, Cranberry, Blutwurz, Pfeffer, Flechten, Weihrauch uva….Alkoholtinkturen sind stärker als andere und werden in geringeren Dosen eingenommen, außerdem kommt es auch auf den Alkoholgehalt an, fragen Sie da immer einen Fachkundigen Experten. Es kommt auch auf das Alter und das zu behandelnde „Leiden“ an. Von alkoholischen Auszügen hat man mit der Zeit sehr viele und kann sie je nach Bedarf mischen, z.B.

Eine bittere Frühlingszubereitung, die den Stoffwechsel in Schwung bringt und der Leber und Galle hilft, sie sollte 10Min. vor dem Essen eingenommen werden:
Man nimmt 5EL Löwenzahn,-je 3EL Engelwurz,-Brennnessel,-Mariendistel-, je 1EL Ingwer,-Curcuma – und Ringelblumentinktur, alles gut mischen und für eine Kur tägl. 3x 10 Tr. Vor den Mahlzeiten einnehmen.

Für ein gutes Gedächtnis:

4 Teile Rosmarin, 2 Teile Gingko, 2 Teile Hafer, 1 Teil Pfefferminze, 1 Teil Rosenwurzwurztinktur, 1 Teil Centella ( auch Gotu Cola oder Wassernabelkraut genannt) mischen und täglich 3 x 10-15 Tropfen einnehmen.
Für ein gesundes, starkes Herz und gute Stimmung: Je 1 Teil Weißdorn, Lindenblüten, Hafer, Tulsi (heiliges Basilikum), Herzgespann, Melisse.. Einnahme wie oben.
Für mich sind Tinkturen auch für meine Salben wichtig, die das ganze Jahr produziert werden und im Winter dann diese Tinkturen eingearbeitet werden.
Im nächsten Magazin schreiben wir über Essig, Öl und andere Auszugsmöglichkeiten.

Danke an Heidi Tisch für den kleinen Einblick in ihr großes Pflanzenwissen.

Klärendes Kräuter-Blumen Dampfbad für die Gesichtshaut

Alles was wir für ein gutes Leben brauchen, wächst in der Natur. Auch alles, was wir für die Schönheit brauchen – wie zB die Zutaten für dieses wohltuende, klärende Dampfbad.

Wasseranwendung fürs Gesicht

Ein Dampfbad fürs Gesicht, öffnet die Poren, beseitigt Unreinheiten und belebt die Haut:

Je 1 Teil (z.B. ¼ Tasse)

  • Ringelblumen,
  • Kamille,
  • Rosenblätter,
  • bei unreiner Haut auch Salbei dazu,
  • 1 EL Lavendel.

Gut mischen, in eine große Schüssel und mit 3-4L kochendem Wasser überbrühen, das Gesicht darüber halten und Kopf und Schüssel mit einem großen Tuch abdecken und keinen Dampf entweichen lassen. Auf die Temperatur achten, es darf nicht zu heiß sein. 10-15Min., sofort mit kaltem Wasser nachspülen, damit sich die Poren schließen.

Wer es sich noch doppelt gemütlich machen will, kann während dem Gesichtsdampfbad auch die Füße in ein wohlig warmes Lavendel-Fußbad strecken.

Der Immun-Shot

Unsere Kräuterexpertin Tamara Seyr bloggt für uns heute einen krafvollen Booster für’s Immunsystem – damit kommt man super fit und gestärkt durch die kommende Schnupfenzeit!

Mit dem Schnapsglas durch den Winter

Als ich neulich mit dem Zug unterwegs war, fing es schon an. Gefühlt jeder um mich herum hustete, nieste und schnäuzte sich. Ich spürte regelrecht wie sich die fiesen Viren und die blöden Bakterien in mir einzunisten versuchten. Wuaaaaahhh! Sprich: Die Erkältungszeit hat begonnen. Uff!
Nun heißt es, mich und meine Körper schützen. Doch wie?
Da ich leider keine abgelegene Hütte im Wald besitze, um dort in aller Seelenruhe die Schnupfenzeit abzuwarten, muss ich mir anders helfen. Ich muss mein Immunsystem aufbauen und stärken. Am besten ganz unkompliziert mit einem selbstgemachten Immun-Shot. Dafür nehme ich: Frischen Ingwer, frische Gelbwurz (Kurkuma) und frischen Zitronensaft.

Ingwer bringt den Kreislauf in Schwung, stärkt das Immunsystem und enthält Antioxidantien.
Seine Scharfstoffe aktivieren die Durchblutung, was der Immunabwehr hilft, schneller am Ort des Geschehens zu sein.
Die Bitterstoffe helfen der Verdauung. Und wenn man bedenkt, dass sich ein großer Teil des Immunsystems im Darm befindet, heißt das: eine gute Verdauung ist die Basis für ein gutes Immunsystem.
Bitterstoffe haben auch die Fähigkeit überschüssige Säuren im Körper zu reduzieren. So helfen sie ein basisches Umfeld zu bilden, in dem sich Krankheitserreger nicht wohl fühlen.
Viele Giftstoffe schmecken bitter. So hat unser Körper gelernt, dass der bittere Geschmack Giftstoffe enthalten kann. Dadurch geht er in Hab-Acht-Stellung und das wird das Immunsystem aktiviert. Zudem will der Körper diese Stoffe so schnell wie möglich los werden -sie könnten ja schädlich sein- und beschleunigt deshalb auch alle dazu benötigten Funktionen.

Kurkuma wirkt antimikrobiell und dient zur Abwehr von Krankheitserregern. Das enthaltene Peptit Cathelicidin wirkt sich positiv auf die Ausbildung der T-Zellen aus.
Als Antioxidans fängt die Wurzel freie Radikale.
Die Gelbwurz, wie sie auch genannt wird, ist ein richtiger Immun-Booster. Sie wirkt Zellschützend und Studien zufolge sogar krebswidrig.

Die Zitrone ist ein basisches Mittel. Sie dient als natürliches Desinfektionsmittel. Die positive Wirkung auf Erkältungen hält sich in Grenzen. Aber sie unterstützt und erleichtert die Aufnahme von Eisen. Das Immunsystem kann nicht richtig arbeiten, wenn es an Eisen fehlt. Liegt ein Eisenmangel vor, steigt meist auch die Infektanfälligkeit an.

Die Zubereitung

Ich nehme etwa 100g Ingwer, 100g Kurkuma (beides mit Schale) und 200ml frischen Zitronensaft. Die Zutaten gebe ich in den Mixer püriere sie, bis alles gut zerkleinert ist und eine Art Brei entstanden ist. Sollte sich der Mixer etwas schwer tun, kann man noch Zitronensaft (Wasser geht auch) hinzufügen. Der Brei wird jetzt durch ein sauberes Tuch gefiltert. (ACHTUNG: bei diesem Schritt sind Handschuhe ganz sinnvoll, denn Kurkuma färbt alles rücksichtslos gelb. Man will schließlich nicht mit einem von den Simpsons verwechselt werden.)
Ich gieße alles in eine große Gasflasche (oder mehrere kleine zum Mitnehmen) und lagere sie dann im Kühlschrank. Die Mischung hält sich über Wochen bis Monate. Als Immun-Booster nehme ich jeden Tag ein halbes, bis ganzes Schnapsglas davon. Die Kur dauert bei mir immer ca. einen Monat lang. Dann wird mindestens eine Woche Pause gemacht, bis ich wieder mit der Kur beginne. Mit diesem Shot komme ich sicher über den ganzen Winter. So, nun aber schnell!
Mein heutiges Schnapsglas wartet schon. Ich darf meinen Gläschen auf gar keinen Fall vergessen. Sonst muss ich mich wirklich noch um eine abgelegen Hütte im Wald bemühen. Wobei… so schlecht klingt das gar nicht.

 

Köstliche Würzsauce aus Liebstöckel

Ich habe einen recht großen Stock Liebstöckel – Levisticum officinale im Garten. Liebstöckel gehört zu der Familie der Doldenblütler – Apiaceae und hat sehr viele ätherische Öle in sich. Es ist ein wunderbares sehr aromatisches Kraut, das sehr gerne in der Küche verwendet wird. Es gehört auf alle Fälle in eine selbstgemachte Suppenbrühe.
Liebstöckel trägt auch den Volksnamen „Maggikraut“. Maggi selbst wurde 1886 von Julius Maggi entwickelt welches einen Ersatz für Fleischextrakt wurde und völlig vegan ist. Das Produkt hat sich bis heute gehalten und findet sich in vielen Küchen. Da stellt sich doch die Frage ob man nicht eine Würzsauce selber machen kann. Maggi habe ich zwar nie zuhause, aber Sojasauce verwende ich hin und wieder ganz gerne besonders in Wokgerichten. Beide Produkte basieren auf Soja und Weizen. Ich persönlich verzichte aber gerne auf Soja und Weizen also liegt es nahe eine Würzsauce zu kreieren.
Nun da mein Liebstöckel so schön war habe ich in abgeerntet und eine Würzsauce daraus gemacht.

Rezept:

275 g Liebstöckel – Levisticum officinale
3-4 Karotten klein geschnitten
1 rote Zwiebel samt Schale, geviertelt
3 Kapseln Kardamom
1 Tl Koriander Samen
1 Tl Galgant gemahlen
1/2 Tl Curcuma gemahlen
90 g Zucker
30-50 g Salz
1,5 l Wasser
1 El Pfeilwurzelstärke

Den Liebstöckel in große Stücke schneiden und mit der Zwiebel und den Karotten in einen mit 1,5 l Wasser gefüllten Topf geben. Die Gewürze im Mörser zerquetschen und dazu geben. Alles ca. 30 Minuten köcheln lassen. Über Nacht stehen lassen. Nochmal aufkochen und durch einen Filter laufen lassen. In der Zwischenzeit den Zucker karamellisieren bis er eine schöne Farbe angenommen hat und mit dem abgefilterten Sud ablöschen. Solange rühren bis sich der Zucker gelöst hat. Das Salz hinzugeben und den Sud etwas reduzieren lassen. Wer möchte kann die Würzsauce noch mit ein wenig Pfeilwurzelstärke andicken. Die Liebstöckel-Würzsauce in saubere Flaschen füllen, fertig.
Zucker und Salz konservieren ausreichend.
Verwende die Würze für Eintöpfe, Wokgerichte oder auch mal für das Frühstücksei.
Die Sauce ist vegan, ideal für Paleo-Rezepte sowie glutenfrei. Zudem auch für alle die eine Weizenunverträglichkeit haben geeignet. Weiters ist sie preisgünstig und selbstgemacht. Auch mal als Geschenk aus der Küche ist diese Würzsauce aus Liebstöckel etwas Besonderes.

 

 

Erfrischender Gurkenlikör

In manchen Jahren ist die Gurkenernte so groß, dass man einfach nicht weiß was man alles damit machen soll. Darum möchte ich euch heute mein Gurken-Likör Rezept vorstellen. Eisgekühlt serviert ist es unglaublich gut.

Man benötigt:

4 – 5 große Gurken, geschält und entkernt
1,5L Ansatzkorn 40%
800g brauner Kandiszucker

Die Gurken nach dem schälen und entkernen klein schneiden. In ein Weithalsglas füllen und mit Zucker und Korn übergießen. Mindestens eine Woche oder etwas länger ziehen lassen und immer wieder schütteln. Durch den braunen Kandis bekommt der Likör eine schöne goldene Farbe.

Wer möchte kann noch optional Zimt, Zitronenmelisse, Minze, Bohnenkraut oder andere Kräuter dazu geben. Demnächst werde ich den Likör mit Australischem Zitronenblatt (Plectranthus species Mount Carbine) ansetzten. Das schmeckt sicher auch ganz fantastisch.

Beachte nicht zu viel Kräuter hinzu zu geben damit der feine Gurkengeschmack nicht überlagert wird, das wäre wirklich äußerst schade, zeichnet es diesen Likör gerade dadurch aus.

Abfiltern und vor dem Genuss kühl stellen. Meine Gäste sind durchwegs fasziniert wie wohlschmeckend dieser Likör ist.

Selbstverständlich hast du mit diesem Likör ein ganz besonders ausgefallenes und exquisites Geschenk parat.

© Natur zum Wohlfühlen – Marlies Schneider, Dipl. Kräuterexpertin FNL
FNL Bezirksleitung Bregenz

 

Das Rezept zum Download: Erfrischender Gurken Likör

Kohlezauber für die Haut

Kohlepräparate sind neuerdings im Kosmetiksektor immer beliebter, als Zahnpaste aber auch als Mittel um die Haut tief zu reinigen. Bei industriell hergestellter Pflege nimmt man Plastikverpackung, diverse Konservierungsmittel, Mikroplastik usw in Kauf… deshalb zeit euch unsere Heidi Tisch heute, wie ihr euch eure eigene Tiefenreinigung für die Haut herstellen könnt.

Ihr braucht:

2 ML Aktivkohle
3 ML rote Heilerde
1/1 ML Lorbeeröl oder Hanföl
3-5 Tr. äth. Rosmarinöl

Zu den oben genannten Zutagen gebt ihr nun so viel Rosmarinhydrolat dazu, dass es eine schöne Paste wird. Fertig!

*ML = Messlöffel

 

Anwendung:

Das Gesicht vorher reinigen und die Maske aufs gereinigte Gesicht auftragen. Das Ganze 10-20 Minuten einwirken lassen und danach mit lauwarmem Wasser und einem feinen Tuch die Maske wieder abnehmen. Ihr werdet sehen, dass diese Maske eine hervorragende Tiefenreinigung gibt, besonder bei öliger und zu Unreinheiten neigender Haut.

Danach könnt ihr noch eine leichte Pflege zur Abrundung auftragen und fertig!

Viel Freude beim Nachmachen wünscht euer Team vom  FNL!

Johanniskraut – Sinnbild der Sonne

Die leuchtenden gelben Blüten sind wie ein Sinnbild für die Sonne, genauso gleißend wirken sie im Licht und weit in die Dämmerung hinein. Die Pflanze ist zu Sommerbeginn in ihrer Vollblüte und strotzt vor Kraft. Dass man sie genau um Sonnwend und Johannis herum sammeln soll, geht sicher zu einem Teil auf Paracelsus zurück, der das Johanniskraut dieser Tage sehr lobte. Er wollte es überall sehen: unterm Kissen, nahe der Brust, an der Haustüre, an den Ackerrändern. Außerdem, so meinte er, solle man oft davon kosten.

Johanniskraut-Tee und Johanniskraut-Kapseln (die es ja auch schon gibt und gepulverte Blätter und Blüten des Johanniskrauts enthalten) zählen nicht gerade zu den Liebkindern der Ärzte. Es gibt zu viele Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, mit Blutverdünnungsmitteln zum Beispiel oder mit einigen Antibiotika und Antidepressiva, außerdem mit Herzglycosiden und Hormonpräparaten wie der Antibabypille. Was heißt das? Johanniskraut ist kein Wald- und Wiesenschätzlein, sondern eine große Heilpflanze mit starker Wirkung.

 

Seelenschmeichler

Der Tee aus Kraut und Blüten hat einen angenehmen Geschmack nach grünem, geschnittenem Gras – kommt daher der früher gebräuchliche Name „Hartheu“? Und es ist ganz und gar nicht egal, ob man frisches oder getrocknetes Kraut für eine Teezubereitung nimmt. Frische Pflanzen übergießt man mit kochendem Wasser und lässt höchstens 2 bis 4 Minuten ziehen, bei getrockneten Pflanzenteilen sollte man mindestens 10 Minuten ziehen lassen. Pro Tasse nimmt man das, was zwischen 3 Finger passt, also ungefähr 2 Teelöffel voll. So ein Tässchen kann die Stimmung entscheidend verbessern. Es beruhigt den Magen und hilft bei Krämpfen während der Menstruation. Man sieht schon, Johanniskraut ist nichts für den täglichen Dauergebrauch. Immer wieder mal ein Tässchen – JA. Viele Wochen oder Monate hindurch und ununterbrochen – NEIN. Jetzt, im Sommer, wo es viel Wärme und Sonne gibt, ist bei Johanniskraut-Genuss darauf zu achten, den Körper vor zu viel Licht zu schützen. Johanniskraut macht sonnenempfindlich, es ist halt ein Kind der Sonne und fängt all ihre Strahlen begierig auf …

Aber in den Wintertagen, wenn es draußen so richtig trüb und unangenehm wird, wenn sich der ganze graue Dunst auf die Seele schlägt, dann hat Johanniskraut seine große Stunde. Denn dann hilft es mit, sonnige Botenstoffe wie Serotonin zu bilden, und man muss nicht so viel Schokolade essen, um die Serotoninproduktion im Gehirn anzukurbeln – was zweifach glücklich macht. Sonne für die Seele!

 

Licht ins Herz bringen.

Johanniskraut wächst in praktisch jedem Garten – wenn es willkommen ist. Wer keinen eigenen Garten hat, findet es in Gärtnereien und pflanzt es in eine Schale auf dem Balkon. Das arzneilich verwendete Hypericum perforatum hat einen zweikantigen Stängel, daran erkennt man es hundertprozentig. Wenn man die Blüten – und hier vor allem die Knospen – zwischen den Fingern zerquetscht, färbt sich die Haut rot. Der rote Farbstoff (Hypericin) ist bei den anderen Arten ebenfalls zu finden. Auch die Öldrüsen auf den Blättern, die wie kleine Pünktchen aussehen, findet man bei den meisten der weiteren Arten, die es bei uns gibt. Der zweikantige Stängel ist also ein untrügliches Erkennungszeichen. Um Johanniskraut trocknen zu lassen, nimmt man die oberen 10 bis 15 cm der Pflanze und bindet ein lockeres Sträußchen damit. Das Sträußchen wird kopfüber in einem staubfreien, luftigen Raum aufgehängt. Erst wenn alles schön raschelt, wird in dunkle Gläser abgefüllt und gelagert. Dann hat man den Vorrat für melancholische Herbst- und Wintertage. Nicht auf Vorrat trocknen – es kommt wieder ein neues Jahr und das Johanniskraut soll sich ja aussäen und nicht ausgerottet werden!

Ribisel – Gib mir Saures

Kinder verziehen oft das Gesicht, wenn sie zum ersten Mal eine Ribisel kosten. Sauer! Dabei stimmt das gar nicht. In Wirklichkeit enthalten nämlich Himbeeren viel mehr Apfelsäure wie Ribiseln – nur unsere Geschmacksknospen sehen das anders.

Bei der Zitronensäure liegen die Ribiseln vor den Himbeeren, bei der Oxalsäure weit darunter, nur die Salicylsäure ist bei beiden gleich, 5,1 mg/100 g Früchte. In der Volksheilkunde sind es die schwarzen Johannisbeeren Ribes nigrum, die vorrangig verwendet werden. Die roten und weißen Ribiseln Ribes rubrum gehören eher in den Bereich der Küche. Aber auch die klassischen roten Johannisbeeren haben ihren Heilwert, denn auch sie sorgen für den Abtransport von Schlacken aus dem Gewebe und sind gut bei Leberbeschwerden, Erkrankungen der Harnwege und zur Stärkung der Lungen. Der Vitamin-C-Reichtum ist geradezu sprichwörtlich, Anthocyane gibt es zu Hauf, also sind die kleinen Beeren echte Schönmacher und Körperstärker. Vitamin C geht bei den Saftzubereitungen durch das Kochen weitgehend verloren. Aber es geht auch anders. Es gibt auch Säfte, die ohne Erhitzen auskommen und gerade sie sind besonders erfrischend.

 

RIBISELWASSER

ZUTATEN:

½ kg abgerebelte Beeren
½ l Wasser
125 g Zucker

ZUBEREITUNG

  • ½ kg abgerebelte Beeren im Mixer pürieren. Die heutigen Smoothiemixer sind bereits so gut, dass man anschließend nicht mehr durchseihen muss. Hat man einen älteren Mixer, dann sollte man das entstehende Püree durch ein mit einem Mulltuch ausgelegtes Sieb laufen lassen.
  • ½ l Wasser mit 125 g Zucker aufkochen lassen.
  • Den Sirup mit dem Beerenmus (oder dem abgelaufenen Saft) vermischen.
  • Den Saft in einen Krug oder eine Flasche füllen. Im Kühlschrank aufbewahren und laufend verbrauchen.

 

FRUCHTLEDER AUS RIBISELN

Um haltbares Fruchtleder in guter Qualität herzustellen, braucht man außer den reifen, abgerebelten Früchten einen guten Mixer und einen Dörrapparat. Zur Not könnte man den Fruchtbrei auch im Backofen trocknen, aber das braucht sehr lange und meist kann man bei Backöfen die Temperatur nicht unter 50 Grad einstellen, und das ist bereits einige Grade zu viel.

ZUBEREITUNG

  • Man püriert die Früchte und streicht den Fruchtbrei auf Anti-Haftfolie oder Backpapier. Je dicker die Fruchtschicht ist, desto länger muss getrocknet werden. Bewährt hat sich etwa ½ cm.
  • Nun im Dörrapparat so lange bei ca. 47 Grad trocknen lassen, bis der Brei sich von der Folie löst, aber noch etwas weich ist.
  • In beliebige Teile teilen und in einem Glasgefäß aufbewahren.

Fruchtleder hält sehr lange und bringt den Sommer in winterliche Tage. Außerdem kann man damit große Fruchtmengen, die vielleicht im Garten gerade angefallen sind, problemlos verarbeiten. Wem Ribiseln allein zu sauer sind, der kann ohne weiteres Honig, andere (süßere) Früchte, Birkenzucker und auch Gewürze wie Vanille oder eine Prise Kakao unter die Masse mengen. Ist genauso gesund und schmeckt dann auch den „Süßen“.

 

FEINER RIBISELKUCHEN

ZUTATEN TEIG

¼ kg Butter ȩ 200 g Staubzucker
5 Eidotter
1 Päckchen Vanillezucker
1 Esslöffel Rum oder Cognac
100 g Mehl
1 Päckchen Backpulver ȩ eventuell etwas Milch

ZUBEREITUNG

  • Butter und Zucker weißschaumig aufschlagen.
  • Eidotter nach und nach einrühren, dabei je Dotter mindestens 1 Minute rühren.
  • Vanillezucker und Alkohol zufügen (keine Angst, der Alkohol verflüchtigt sich während des Backvorganges, der Geschmack bleibt).
  • Mehl mit dem Backpulver vermischen und unter die Masse rühren, das sollte schnell geschehen, sonst wird der Teig gummiartig. Ist der Teig zu fest, etwas Milch zufügen.
    Den Teig auf ein mit Back-Trennpapier belegtes Backblech streichen und in den auf 180 Grad vorgeheizten Ofen schieben.
  • Die Backzeit beträgt etwa ¼ Stunde, höchstens 20 Minuten. Wenn der Teig oben goldbraun wird, aus dem Rohr nehmen.
  • In der Zwischenzeit die Schneehaube vorbereiten.
  • Dazu das Eiklar steif schlagen.
  • Den Kristallzucker einrieseln lassen und weiterschlagen, bis eine schnittfeste Masse entstanden ist.
  • Die abgerebelten (trockenen) Ribiseln unterheben.
    Die Schneemasse auf dem gebackenen Biskuitteig verteilen.
  • Die Temperatur des Backrohres auf 130 bis 140 Grad zurückdrehen.
  • Alles nochmals weiterbacken. 10 bis 15 Minuten sollten ausreichend sein – es kommt darauf an, wie heiß das Rohr ist. Der Schnee sollte nicht braun werden, aber doch leichte Farbe annehmen.

Viel Spaß und Erfolg beim Kochen und Backen.