Wickel für den Hausgebrauch – Anleitung

Die wichtigsten Wickelarten für den Hausgebrauch sind

  • Halswickel – wirken gegen Entzündungen und verschleimten Hals oder geschwollenen Lymphknoten. Ein Leinentuch in kaltes Wasser tauchen, auswringen, um den  Hals legen: darüber ein trockenes Tuch und mit einem Wolltuch abschließen. Etwa 1 Stunde mit dem Wickel liegen. Dieser Wickel kann bis zu 6x täglich angewendet werden. Bei Halsschmerzen und Schluckbeschwerden kann man Wickel mit zimmerwarmem Topfen, Zitrone oder zerquetschten warmen Kartoffeln oder einer Past aus Senfmehl (vorsichtig) auf den erkrankten Hals auflegen.
  • Wadenwickel – zur Fiebersenkung. In kaltes Wasser getauchte Tücher um die Unterschenkel wickeln und mit einem trockenen Tuch abdecken. Nicht mit einem Wolltuch abschließen denn das verhindert die Wärmeableitung! Wadenwickel sind kontraproduktiv bei: Kleinkinder/Babies (hier besser Pulswickel – werden leichter akzeptiert), chronisch Kranke und Senioren immer sofort zum Arzt. Bei Schüttelfrost, Kältegefühl und Blasen- oder Nierenbeckenentzündungen keine Wadenwickel machen.
  • Brustwickel – bei krampfartigem Husten am besten warmes Wasser nehmen, sonst kaltes. Der Wickelreicht von Achselhöhle bis zu den Rippenbögen, jedoch nicht zu eng wicklen! Ein feuchtes Leintuch, darüber ein trockenes Handtuch und ein Wolltuch zum Abschluss. Nach etwa 90 Minuten, wenn der Schweiß ausbricht, wird der Wickel entfernt. Anschließen in ruhe 1 Stunde im Bett ruhen. Brustwickel können 1-2 Mal tägl angewendet werden. Bei bellendem, trockenem Husten lässt sich durch warme Brustwickel mit Thymian (Brustsalbe oder Öl mit ätherischem Thymianöl mischen), Topfen oder Kartoffeln und Ölfleck/Schmalfleck oder Kompressen mit Lavendelöl oder auch Bienenwachsauflagen zusätzlich lindern.
  • Bauchwickel/Hüftwickel – Vorzugsweise erfolgt der Bauchwickel als Warmwickel. Vorher “probeliegen” lassen damit die Tüchergröße passt. Wirken bei Menstruationsbeschwerden, Unterleibskrämpfen, Koliken, Nierenbecken- oder Verdauungsbeschwerden/Opstipation, krampflösend und entspannend. Kann auch zur Beruhigung und Entspannung angewendet werden. Das Tuch sollte vom Sternum bis zum Oberschenkel reichen. Das gefaltete Tuch wird in das kochende Wasser oder auch einen Absud aus Kamille getunkt, abgetropft auf ein möglichst angewärmtes Frotteetuch gelegt. Beide Tücher so schnell und heiß wie gut verträglich um den Bauch legen und mit einem Wolltuch abdecken. Um die Wärme länger zu halten, wird eine halb mit heißem Wasser gefüllte Wärmeflasche auf das Wolltuch gelegt. Nach ca. 1 Stunde den Wickel abnehmen. Noch 30 – 45 Minuten nachruhen. weitere entspannende Zusätze zB Melissentee, Lavendel, warme zerkleinerte Kartoffel, Johanniskrautöl, Schafgarben- oder Kamillenaufguss oder Kümmelöl.
  • Rumpfwickel – warme Rückenwickel bei schmerzendem, verspanntem Rücken. Zusätze im Wickelwasser sind zB Johanniskraut- oder Lavendelöl, Rosmarinöl…

 

Schon einmal einen Zitronenwickel probiert?

Wirkung nach der Erfahrungsheilkunde: kühlend, zusammenziehend, hemmt den Entzündungsprozess, kühlt und lässt das Gewebe abschwellen. “Herausziehen” von Entzündungen. Ein kalter Zitronen- Halswickel zieht bei einer Entzündung im Hals Rachen-Bereich “überschüssige Wärme” heraus. Er kühlt so angenehm, lindert akute Schluckbeschwerden und Halsschmerzen. Der feine Duft erfrischt und belebt.

Eignet sich bei festsitzendem Husten und bei Halsschmerzen. Einsatz ist ab Kleinkindalter möglich.

Benötigt werden: 1 Bio-Zitrone, ein kleines Tuch (Papiertaschentuch, Küchenpapier oder Windelvlies), Geschirrtuch oder Stoffwindel und Schal

Zitrone waschen, in dünne Scheiben schneiden, in die Mitte eines Tuches legen, einschlagen und mit dem Nudelholz oder Fleischklopfer klopfen bis Saft austritt. Auf den Hals (bei Halsschmerzen, Heiserkeit); von Ohr zu Ohr, der Wirbelsäulenbereich sollte freibleiben! Oder auf die Brust auflegen. Mit einem Wolltuch abdecken/fixieren. Sollt ein Juckreiz auftreten, entfernen.

Abwandlung: mit ausgepresstem Zitronensaft machen. Saft erwärmen und Tuch damit tränken, leicht auswringen, auflegen und wieder abdecken. Vorsicht – nicht zu stark erhitzen wegen Verbrühungsgefahr! Bis zu 30 Minuten am Hals oder auf der Brust liegen lassen. Nach Abnahme sanft trocknen und bei Bedürfnis Schal oder Tuch weiter warm halten. Ev. Pflegecreme auftragen.

Anwendung 1x täglich an mehreren aufeinander folgenden Tagen.

TIPP: Bei Fieber kühlen Zitronensocken auf angenehme Weise: Saft einer 1/2 Zitrone mit 1 Glas warmem Wasser mischen; dünne Socken damit tränken, auswringen und anziehen, Wollsocken darüber und 1/2 Stunde im Bett wirken lassen.

 

Vielen herzlichen Dank an Margit Grossegger.

 

Quittenessig selbstgemacht

Herbstzeit ist Quittenzeit. Hurra! Und da die Quitte verarbeitet werden muss, um sie zu genießen, hat unsere Kerstin aus der FNL-Zentrale uns dieses tolle Rezept bereitgestellt! Viel Freude beim Nachmachen und Genießen! Weiter unten findet ihr auch ein Etikett zum Downloaden und Ausdrucken für eure fertigen Flaschen.

Anleitung zur Herstellung von Quittenessig

1. Ausgangsmaterial – Maische
Die Grundlage für eine gute Maische ist sauberes Obst. Aus faulem bzw. schmutzigem Obst kann man keinen guten Essig herstellen. Daher die schönen und sauberen Quitten in einer Obstpresse pressen lassen und dabei beachten das die Presse nicht sofort den Saft abkocht!

2. Gärung
Die Quitte benötigt unbedingt ein wenig Hefe und Zucker, damit die Gärung schnell einsetzt.
Jetzt den absolut sauberen Gärbehälter (bauchiger Behälter, damit der Essig eine große Oberfläche bekommt) mit einem Gärspund in den Keller stellen und Geduld haben.

3. Zugabe der Essigmutter
Wenn der Gärspund sich nicht mehr bewegt und die Maische jetzt vergoren ist, den vergorenen Quittenalkohol durchseihen. Es befinden sich viele Schwebteile in der Flüssigkeit. Wenn die geklärte Flüssigkeit wieder im gereinigten Gärbehälter ist kann die Essigmutter zugefügt werden.

4. Essiggärung
Nachdem die Essigmutter zugegeben wurde, die Mischung gut umrühren und mit einem Blatt Küchenrolle abdecken und mit einem Gummiring befestigen. Der Gärbehälter sollte eine möglichst große Oberfläche haben (also nicht dünn und hoch sein), da die Essigbakterien Luft benötigen. Stellen Sie den Topf an einem warmen Ort, ca. 25°C. Nach ein paar Tagen wird die Gärung einsetzen.

5. Essig
Nach ca. 3 bis 6 Wochen ist die Gärung fertig, die Essigmutter sinkt ab und ist dick und fest. Bei dem Quittenessig ist die Essigmutter dick und weiß. Nun können Sie z.B. die Hälfte der Flüssigkeit entnehmen und den fertigen Essig verwenden. Den anderen Teil versetzen Sie wieder mit neuem Alkohol, um so neuen Essig weiter zu vergären oder eine Essigmutter herzustellen.

GUTES GELINGEN!

Hier ist das Etikett: Etikett Quittenessig

Wurzelwein bei Husten und Heiserkeit

Es gibt Pflanzen, die speziell auf die Lunge und die Atemwege wirken. Dazu gehören vorneweg Alant und Bibernelle – Das Kraut der Redner und Sänger. Süßholz wirkt als Synergist für alle Hustenkräuter und verstärkt deren Wirkung. Thymian als kraftvoller Begleiter darf nicht fehlen. Als Grundlage nehmen wir einen Portwein oder Sherry, denn durch den etwas
höheren Alkoholgehalt werden die Inhaltsstoffe besser extrahiert.

Zutaten für 0,5l:

Eine Flasche guten Portwein.
Je 1 EL frische kleingeschnittene Wurzeln von

  • Gartenalant (Inula helenium)
  • Bibernelle (Pimpinella saxifraga oderP. major)
    • Bei getrockneten Wurzeln die Menge halbieren.
  • 1 EL Süßholzwurzel (Glycyrrhiza glabra) getrocknet aus der Apotheke
  • 1/2 EL frischer Thymian (Thymus vulgaris)
  • 2 EL heimischer Bienenhonig

Beim Wurzelwein werden alle Zutaten in ein großes Weißglas gegeben. Mit dem Portwein übergießen und 2 Wochen stehen lassen. Täglich einmal schwenken nicht vergessen. Dann filtern und in saubere Flaschen füllen. Falls es akut ist und schneller gehen muss, die Pflanzenteile im Wein etwa 15 Minuten köcheln lassen. Dann vom Herd nehmen und abkühlen lassen.
Sobald dieser nur noch etwa 40 Grad hat, den Bienenhonig dazugeben. Ab 45 Grad wird der Großteil der heilsamen Inhaltsstoffe des Honigs zunichte gemacht.
Sobald der Honig geschmolzen ist, das Ganze abfiltern, in eine saubere Flasche abfüllen und 2x täglich ½ Stamperl vor dem Essen genießen.
Haltbar etwa 3 Monate.

Liebe Grüße, viel Gesundheit und Genuss!
Margot Fuchs
FNL Referentin in Vorarlberg & Allgäu

Liqueur de Verveine

Feiner Kräuterlikör aus Zitronenverbene

Schon seit längerem habe ich eine Zitronenverbene (Loislkraut oder Zitronenstrauch) – Aloysia triphylla (Aloysia citrodora) im Garten. Sie gehört zur Familie der Eisenkrautgewächse – Verbenaceae. Sie stammt ursprünglich aus Südamerika und ist erst seit dem 18. Jahrhundert nach Europa gekommen. Sie ist bei uns nur begrenzt winterhart und benötigt einen guten Winterschutz damit sie überlebt. Ich packe sie immer ordentlich ein und mein Stock ist inzwischen wirklich groß.
Getrocknet im Tee sind die Blätter extrem mild obwohl die frische Pflanze viel ätherisches Öl enthält, welches sehr nach Zitronen duftet. Die Pflanze wird auch in der Parfumherstellung verwendet aber auch in der Kräuterküche findet sie besonders bei Feinschmeckern und Gourmets Anwendung. Der Duft der Zitronenverbene ist erfrischend, beruhigend und sehr angenehm. Auch in der Volksheilkunde findet sie Verwendung. Ignaz Schlifni empfiehlt die Pflanze bei Husten, Blähungen, Säuremangel und bei Nervenproblemen.
Vor einiger Zeit habe ich ein Rezept für den bekannten französischen Liqueur de Verveine gefunden und dachte mir, dass ich so gerne einen Likör herstellen würde. Meine Pflanze war aber einfach zu klein und hatte nie genug zu ernten. Heuer jedoch ist sie wunderbar groß geworden und ich hatte reichlich Blätter, um diesen Likör anzusetzen. Es ist sogar reichlich davon entstanden.

Ich habe zwei Varianten gemacht und so habe ich ihn hergestellt:

Saubere und schöne Blätter der Zitronenverbene werden in ein Glas bis zu 2/3 vollgefüllt.
Dann mit 80% Ansatzkorn aufgießen und ca. zwei Wochen ausziehen lassen. Die Blätter verlieren komplett ihre Farbe und werden blass – gelblich.

Wichtig: Der Ansatz muss unbedingt dunkel stehen damit er die grüne Farbe nicht verliert. Durch Einfluss von Licht würde er bräunlich werden.
Nach ca. zwei Wochen wird abgefiltert. Die Menge abmessen und mit gleichen Teilen Wasser verdünnt. Wenn du noch weniger Alkoholgehalt haben möchtest kannst du mehr Wasser hinzugeben.

Ich habe zu 800 ml Ansatz 800 ml Wasser hinzugegeben.
Anschließend habe ich 300 gr. weißen Kandiszucker angereichert und stehen gelassen bis er sich aufgelöst hat. Durch tägliches Schütteln oder Umrühren geht dies recht rasch.

Variante II:

Für die zweite Variante gibt man gleich am Anfang zum Ansatz den Abrieb einer Zitrone hinzu.

Beachte: Bei der Zugabe des Zitronen-Abriebes wird der Likör etwas heller. Zudem kannst du mehr oder weniger Zucker verwenden. Lass deinen Ideen freien Lauf.

An sich ist der Likör trinkfertig. Aber ich empfehle dir den Liqueur de Verveine noch ein paar Wochen oder Monate reifen zu lassen. Meiner Erfahrung nach schmecken Liköre dann einfach besser.

Marlies Schneider, Dipl. Kräuterexpertin FNL
Kräuterkurse, Kräuterwanderungen Vorarlberg
FNL Bezirksleitung Bregenz

Weiche Erdbeerzuckerl

Erdbeeren (Fragaria) gehören zu den Rosengewächsen (Rosaceae). Alle etwa 100 bekannten Gartenerdbeer-Arten entstanden aus der Kreuzung zweier amerikanischer Arten im 18. Jh. Je reifer die Frucht, desto süßer wird sie. Das folgende Rezept schmeckt auch mit Walderdbeeren ausgezeichnet und ist eine feine Nachspeise oder Leckerei zwischendurch.

  • 1 große rechteckige Form mit Trennpapier auslegen.
  • 1/2 kg Erdbeeren kurz unter fließendem Wasser waschen, Stängelansätze entfernen.
  • Mit dem Mixstab pürieren.
  • In einem hohen Topf zum kochen bringen.
  • 1/2 kg Gelierzucker (2:1) einrühren, nochmals aufkochen lassen und etwa 5 Minuten sprudelnd kochen.
  • Immer umrühren, damit sich nichts anlegt.
  • Das heiße Fruchtpüree in die Form gießen.
  • So lange kalte stellen, bis das Gelee vollkommen gestockt ist (dauert etwa 3 Std.)
  • Dann stürzen und in kleine Ecke schneiden (oder mit kleinen Förmchen ausstechen, das ist dann übrigens auch eine nette Deko für Torten und Kuchen).
  • Fertig

TIPP:

Als Nachspeise dekoriert man das Gelee mit SchlagoberS und Pistazien. Will man es länger aufheben, müssen die Geleewürfel in Zucker gewälzt und luftdicht gelagert werden.

4 Pflanzen aus deinem Garten für dein grünes Immunsystem

Unsere Referentinnen haben einen tollen Blogartikel für lernleben.at geschrieben, den wir hier heute auch veröffentlichen dürfen. Vielen Dank dafür!

4 Pflanzen aus deinem Garten – für dein „grünes“ Immunsystem

von Ulrike & Ulrike Pflanzenhumanismus | Referentinnen der FNL-Kräuterakademie nach Ignaz Schlifni | ursprünglich erschienen auf lernleben.at | erscheint am Kräuterbotenblog mit freundlicher Genehmigung der Autorinnen

 

Statt den Rasen auf 50 mm zu trimmen – lieber 5 cm täglich essen – dann steht die Ampel für dein Immunsystem auf GRÜN. Was bringt mir das, außer einem zerrupften, „hässlichen“ Rasen?

Für dich und deine Gesundheit.

Dein überstrapazierter Rasen darf sich jetzt, so wie du, in Ruhe entfalten.

Löwenzahn, Gänseblümchen, Gundelrebe, Giersch finden endlich Platz im natürlichen Grün. Es grünt nicht nur grün, sondern es grünt in allen Grüntönen.

1. Der Löwenzahn – wundersame Bitterkeit

Mit ein bisschen Übung sieht man schon von weitem die Rosetten des Röhrlsalat (Löwenzahn, Taraxacum officinale), der uns das ganze Jahr hindurch im Salat seine bittere Seite zur Verfügung stellt. Dadurch wird unsere Verdauung angeregt und es geht uns nicht mehr so oft „die Galle“ über. Das ganze Jahr hindurch jeden Tag ein paar Blätter in den Salat, kann Wunder bewirken.

Seine sanfte Bitterkeit stärkt uns mental. Dadurch wird unser Immunsystem geschont, kann sich stärken, um in Akutsituationen optimal für deine Gesundheit anzufahren.

2. Der Giersch – Liebling im Garten

Der absolute „Liebling“ im Garten ist der Geißfuß (Giersch, Aegopodium podagraria). Du wirst ihm nur „Herr“, wenn du ihn in die Küche einbaust. Hast du das erstmal getan, gehst du ihn zum Nachbar heimlich holen.

Warum wird der „Feind“ im Garten auf einmal zum geheimen Gourmet-Kraut?

Schau ihn dir an, wenn der zarte dreikantige Stängel mit seinen ziegenfußähnlichen Blatt sich aus der Erde rollt. Nicht nachvollziehbar, dass er mit seinen Ausläufern in Windeseile deinen Garten im Griff hat.

Jetzt aber nicht mehr, weil Du weißt, dass er ein wunderbarer Ersatz für Petersilie ist, die sowieso, in meinem Gemüsegarten bestimmt, ewig braucht oder gar nicht ins wachsen kommt. Der Giersch ist in diesem jungen Stadium (bis max. 10 cm) ein wohl schmeckendes und vor allem ein wohltuendes Wildgemüse.

Der „Herr“ des Gartens unterstützt deine Entgiftung, regt die Ausscheidung von entzündlichen Schlacken an und sorgt wieder einmal für eine hervorragende Verdauung, die wieder positiv auf dein Immunsystem wirkt. Du musst für diese positiven Effekte weder einen Tee noch andere zeitaufwendige aufwendige Produkte herstellen. Du musst ihn einfach in der Küche mitverarbeiten. Als Belag auf der Pizza, zum Trinken als „Giersch-Dudler“, in Topfenaufstrichen und „Kräuterbutter“ verarbeitet, als Suppenwürze, als das „GRÜN“ am Butterbrot……. daher „auf in den Genuss“!

3. Das Gänseblümchen – Kopf hocherhoben

Ein Köpfchen, das den Kopf auch nicht in den Sand steckt, wenn der Roboter anfährt oder lieblos aus englischen Rasen entfernt wird, ist das Gänseblümchen (Bellis perennis).

Es verzeiht sofort den Fehltritt und strahlt dich nach diesen Attacken schon wieder mit hocherhobenen Köpfchen an. Die erste Blume, die Kinder im Krabbelalter sofort intuitiv in den Mund stecken. Warum wohl? Kinder wissen, was ihnen gut tut. Das Maßliebchen, wie es auch genannt wird, hat es faustdick in seinem GRÜN.

Es wirkt „sonnig“ auf deine Seele, stärkt dein Selbstvertrauen, lässt deinen Kopf hochhalten und wirkt als Salbe heilsam, juckreizstillend auf deiner Haut. Ob am Butterbrot oder als pflanzliche Essenz, Gänseblümchen wirkt außerdem beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt, schleimlösend und auswurffördernd auf die Atemwege. Durch seine antivirale, entzündungshemmende Wirkung findet dieses zarte Blümelein noch Anwendung bei Erkältung und Herpes simplex Lippenbläschen.

DIE Pflanze mit unbändigen Lebenswillen, jetzt zum Stärken für Menschen und Orte in Ausnahmesituationen.

4. Die Gundelrebe – der Jungbrunnen

Über eine Pflanze stolperst du hoffentlich noch auf der neuen grünen Wiese. Kniest du dich nieder, dann zeigt sie dir ihre dunkelblauen, kleinen lippenförmigen Blüten. Und wenn du dir nicht sicher bist, dass sie das ist, dann erkennst du sie sicher an ihrem herben würzigen Duft – die Gundelrebe (Glechoma hederacea)

Ein „Jungbrunnen“ für Körper Geist und Seele. Die Organe werden vom „Müll“ gereinigt. Die Drüsen laufen auf Hochtouren. Schlacken, Schwermetalle nichts kann sich mehr im Körper halten. Schleim, Eiter, Harnsäure werden über Haut, Niere, Blase ausgeschieden. Herz und Leber werden entlastet und somit wieder gestärkt.

Das optimale Zusammenspiel u.a. von Gerbstoffen, Bitterstoffen und ätherischen Ölen macht diese Pflanze zu einem Tonikum für unseren Lebenssaft „dem Blut“.

Gib deinem Rasen eine Chance zur Wiese zu werden, damit 4 Pflanzen sich endlich zeigen können. Dann kann deine Ampel des Immunsystems auf GRÜN schalten.

Deine Ulli Baldessarini und Ulli Möderndorfer

www.pflanzenhumanismus.at

Das Teevermächtnis Ignaz Schlifnis

Bi-Bre-Ha-Jo-Scha-Scha… einigen FNLern werden die Kürzel wohl bekannt sein – es ist die Grundmischung für die Schlifi-Tees.

Es sind dies:

  • Birke
  • Brennnessel
  • Hafer
  • Johanniskraut
  • Schafgarbe
  • Ackerschachtelhalm

Diese Kräuter sind auf breiter Basis heilkräftig und sind deswgen die Basis, auf der jeder der 50 Schlifni-Tees aufbaut (bis auf den Frühstückstee).

Ignaz Schlinfi beschreibt es in seinem Lexikon “Schlag nach über Heilkräuter” so:

“Man unterscheidet Heilpflanzen mit allgemeiner, auf den gesamten Organismus des menschlichen Körpers ausgerichteter Wirkung und solche, die gezielt auf ein bestimmtes Organ oder auf eine bestimmte Funktion einwirken.”

Das sind also die 6 Grundpflanzen. Und weiter:

“Diese sechs Drogen (oder wenigstens eine von diesen) stellen die Grundmischung dar, die in keiner Kräutermischung fehlen sollte. Gibt man sodann im Sinne der nachfolgend angeführten Rezepte Nervenkräuter zu dieser Grundmischung, hat man einen Nerventee, gibt man zur Grundmischung Herzkräuter, hat man einen Herztee und so weiter.

Was beim Zusammenstellen der Mischungen die einzelnen Mengen betrifft, so sollte man ruhig Gefühl und guten Hausverstand walten lassen. Als Regel kann gelten: Von den Kräutern der Grundmischung jeweils gleich viel, von den ersteren Kräutern laut Rezept ebenfalls die gleiche Menge, von den letzteren weniger.”

Uns steht mit den bewährten Teemischung ein wahrer Schatz, ein großes Erbe zur Verfügung, auf jeder zugreifen kann. Die Rezepte für die Teemischungen findet man in Ignaz Schlifnis “Schlag nach über Heilpflanzen” – zu beziehen über unsere FNL-Zentrale. Nachfolgend möchten wir euch drei der beliebtesten Teerezepte mit auf den Weg geben:

Frauentee, Nr. 21:

Grundmischung

plus

Wohlgemut (Hb. origani)
Frauenmantel (Hb. alchemillae)
Anserine (Hb. anserinae)
Borretsch (Hb. boraginis)
Baldrian (Rad. valerianae)
Kamille (Flos chamomill. vulg.)
Melisse (Fol. melissae)
Schlehdorn (flos acac. germ.)
Faulbaum (cort. frangul.)
Quecke (Rad. graminis)
Taubnessel (Flos lamii)
Gänseblümchen (Flos bellidis)

Schlaflosigkeit, Nr. 41

Grundmischung

plus

Quendel (Hb. serpylli)
Ehrenpreis (Hb. veronicae)
Kümmel (Sem. carvi)
Gartenraute (Hb. rutae)
Baldrian (Rad. valerianae)
Taubnessel (Flos lamii)
Primel (Flos primulae)
Linde (Flos tiliae)
Fenchel (Frct. foeniculi)

Es gibt viele weitere Tees, wie den “Kindsmachertee” aus Frauenmantel & Storchenschnabel, der von Männlein wie Weiblein täglich getrunken werden sollte. Weiters Tees für Blasenleiden, hohen Blutdruck, Asthma/Bronchitis/Husten/Lunge, Fieber, Gallenleiden, Leberleiden, Nervenleiden uvm.

Der mit Abstand am meisten bestellte Tee ist der

 

Gebursvorbereitungstee Nr. 24

Grundmischung

plus

Alant (rad. enulae)
Baldrian (Rad. valerianae)
Wiesenknopf (Rad. sanguisorb.)
Krauseminze (Hb. menthae crisp.)
Brunnenkresse (Hb. nasturtii)
Anserine (Hb. anserinae)
Silbermantel (Hb. alchemill. alp.)

Man beginnt 6 Wochen vor dem Geburstermin damit, den Tee zu trinken. Täglich zwei Tassen, in welchen 12 Stunden 1 Esslöffel Leinsamen eingeweicht wurde.

Die Teemischungen sind bewährt und haben schon vielen Menschen geholfen und da die Rezepte frei verfügbar sind, kann man sie sich ganz einfach selber zusammensuchen bzw in der Apotheke abmischen lassen. Wir finden, dass das Teevermächtnis Ignaz Schlifnis ein bewahrenswerter Schatz ist, den wir sehr gerne weitergeben, frei nach dem Motto “Hilfe zur Selbsthilfe”. Wichtig ist es zu beachten, dass die Tees nicht dafür ausgelegt sind, dauerhaft getrunken zu werden, sondern im Sinne einer zeitlich begrenzten Kur (max. 21 Tage), außer der Geburtshilfe- & Frühstückstee.

In diesem Sinne wünschen wir euch viel Gesundheit und Lebensfreude,

Die Gundelrebe

Die Gundelrebe – Glechoma hederacea

Synonyme & Volksnamen: Erdefeu, Gundermann, Gundrebe, Donnerrebe, Soldatenpetersilie
Verwendete Teile: ganzes blühendes Kraut und Triebe
Inhaltsstoffe: Gerbstoffe, ätherisches Öl, Bitterstoff, Säure, Vitamin C, Kalium, Saponine
Eigenschaften: schleimlösend, steinlösend, heilend, harnsäurelösend, lungenstärkend, magenstärkend, ausleitend, appetitanregend, wundheilend

Volksmedizinische Verwendung – Naturheilkunde:

Als Tee getrunken oder in Form einer Tinktur, wirkt die Gundelrebe anregend und ausgleichend auf den Stoffwechsel, was sich positiv auf langwierig oder mit Eiter verbundene Krankheit auswirkt.
Ein Tee aus den Blättern und Blüten soll helfen Schwermetalle und Eiterherde aus dem Körper auszuleiten… worauf der Name hinweist: „gund“ (aus dem althochdeutschen) bedeutet soviel wie „Eiter“
Sie wirkt sich auch positiv auf Erkrankungen der Atemwege aus und hilft somit bei chronischen Krankheiten wie Bronchitis, Schnupfen, und Schleimhautentzündungen.
Sie stärkt auch Herz und Kreislauf, und dient als allgemeines Kräftigungsmittel.
Auch als Frühjahrskur ist Gundelrebe ein hervorragendes Kraut…
Frisch, als Tee oder Frischsaft angewendet, hilft es bei Harnverhalten, schwacher Menstruation, Blasenleiden, Leberschwellung, Blasen- und Nierenkrankheit, eitrigem Harn, chronischem Schnupfen und Husten.
Als Vollbad stärkt die Pflanze die Nerven und unterstützt alle Leiden auch über die Haut.
Als Öl Auszug hilft es bei Wunden, geschädigter Haut eiternden Wunden und Brandverletzungen.
Als Würzkraut in kleinen Mengen dosiert in Suppe, Gemüse oder Kräuterbutter anwenden – daher rührt auch der Name „Soldatenpetersilie“
Der Geschmack und Geruch ist aufgrund der reichlich enthaltenen ätherischen Öle und Bitterstoffe leicht harzig und minzähnlich.

 

Tierheilkunde:

Gundelrebe ist vor allem für Pferde giftig
Die Pflanze soll auch für Meerschweinchen, Hamster und Vögel giftig sein.

 

Geschichte und Mythen:

Gundelrebe ist eine der wichtigsten Zutaten der Neunkräutersuppe – sie gehört zu den ersten neun grünen Kräutern im Frühjahr, welche besonders reinigende und erneuernde Kräfte auf Körper und Geist haben.
Dieses Kraut galt bei den Kelten und Germanen als heilig.
Sie glaubten, dass unter ihren Blättern „die Haus– und Hofgeister“ lebten, die auf die Menschen Acht gaben.
Trägt man in der Walpurgisnacht Gundelrebe-Kränze am Kopf, so kann man jede Hexe erkennen

 

Signatur der Pflanze:

Gundelrebe wächst nur in Gruppen – demnach ist sie laut Signaturenlehre für Erwachsene aber vor allem auch für Kinder geeignet, die sich nicht in Gruppen einfügen können.
Sie befreit uns vom Einzelkämpfertum und hilft uns, Hilfe dankbar annehmen zu können.
Einnahme kann in Form von Tinktur oder Blütenessenz erfolgen.

 

Gundelrebe-Salbe

Zunächst musst du einen Öl-Auszug herstellen:

Dazu pflückst du 1 Handvoll blühende Gundelrebe. Diese kommen, grob zerkleinert, in einen kleinen Topf und werden mit ca. 100 ml Bio-Olivenöl übergossen.
Dieses Gemisch erwärmst du vorsichtig und lässt es bei niedrigster Temperatur mind. 1 h sanft ausziehen – immer wieder umrühren.
Dabei gehen alle wichtigen Inhaltsstoffe der Gundelrebe in das Öl über. – Danach wird alle abgeseiht – Fertig ist der Ölauszug.

Zur Salbe:

100 ml fertiger Gundelrebe-Ölauszug
10 g Bienenwachs
Wenn vorhanden 5 ml Gundelrebe-Tinktur

Das Öl mit der Tinktur (wenn vorhanden) und dem Bienenwachs vorsichtig erwärmen, bis das Wachs geschmolzen ist. Ich mixe das Ganze mit einem Milchaufschäumer nochmals kräftig durch – dann wird in Salbentiegel abgefüllt.

Fertig ist die Salbe

TIPP: du kannst beim Ölauszug auch andere wertvolle Kräuter hinzufügen, zb Gänseblümchen, Günsel, Ringelblume… diese sind allesamt heilsam bei Hautverletzungen, Prellungen, blauen Flecken usw.

Anwendungsgebiete der Salbe:

Zur Regeneration geschädigter Haut, bei Wunden und Brandverletzungen, zur Narbenpflege…

Erkennungsmerkmale:

Die Gundelrebe blüht eher blau-violett und hat purpurne Flecken an der Unterlippe.

Die Blätter ähneln kleinen Efeublättern, weswegen er auch den Beinamen „Erdefeu“ trägt (nur einer von vielen volkstümlichen Namen)… sie sind herzförmig bis nierenförmig und grob gekerbt.

 

Von FNL-Botschafterin Anita Landstetter (www.oafoch.at)

Desinfektionsmittel selbst herstellen

Die Rezeptur für ein selbstgemachtes Desinfektionsmittel für die Hände:

830 ml Ethanol (96%iger Alkohol)
110 ml destilliertes Wasser
45 ml Wasserstoffperoxid (3%ig)
15 ml Glycerin (98%ig)

Ergibt 1 Liter, optional kann man dieser Mischung auch 10 – 20 Tropfen eines äth. Öls (Rosmarin, Lavendel, je nach Geschmack) beimengen.
Das Gemisch füllt ihr in Fläschchen mit Sprühkopf, so seid ihr überall geschützt, wo Händewaschen nicht möglich ist.
Die Zutaten könnt ihr im Internet (kontaktlos) oder in eurer Apotheke bestellen, die Kosten dafür bewegen sich zwischen € 35,- und € 40,-

Beste Grüße und bleibt´s XUND!

Frühlingsräucherwerk “Glaube & Hoffnung”

Unterwegs in den Wäldern und Wiesen von Lavanttal heute am 21. März zum Jahreskreisfest „Tagundnachtgleiche“ Frühlingsanfang.

Unsere heimischen Pflanzen und Bäume vermittelt uns Zuversicht, Selbstvertrauen und Mut, verbinden uns in schweren Zeiten mit unseren Kraftreserven. So können verschiedene Kräuter Ängste sanft lösen und uns Geborgenheit und Schutz geben, damit wir uns nicht mutlos, verlassen und einsam fühlen. Die Pflanzen stärken unsere Achtsamkeit damit wir besser von störenden Situationen, Einflüssen abgrenzen können. Sie können nicht nur zum Räuchern sondern auch als Medizin oder als Nahrungsmittel verwendet werden. Besonders in schweren Zeiten sollten wir nur mit heimischen Pflanzen räuchern, sie geben uns Schutz, wirken stark erdend und vermitteln uns ein Urvertrauen.

In manchen Wurzel steckt sehr viel Kraft, durch das Räuchern wirkt der Pflanzengeist auf unser Wohlbefinden. Gerade in der jetzigen Zeit haben wir ein großes Schutzbedürfnis hier können wir mit der Pestwurz-Räucherung um Schutz bitten, ihr Pflanzengeist ist mächtig und sehr groß. Man sagt das bei ansteckenden Krankheiten eine Pestwurzel uns besonders schützt. Nicht zu unterschätzen sind unsere Bäume sie können uns viel Kraft und Schutz geben. Habt ihr schon mal nachgedacht über die Heilkraft der Eiche. Ich glaube das jetzt nicht die Zeit ist, uns mit den Inhaltsstoffen, den Wirkungen und das Aussehen der Pflanzen und Bäume zu beschäftigen. Wenn wir uns in die Natur begeben (solange es noch möglich ist) umschauen, eintauchen uns führen lassen, sehen wir ein Kräutlein im Sonnenschein, ein Herz im Stamm, einen alten dicken Stamm mit viel Harz nur zum Räuchern. So ging es mir in den letzten Monaten, vor ein paar Tagen fand ich Zutaten für die Räuchermischung „Glaube und Hoffnung“ Glaube- dass die Natur uns hilft Hoffnung – dass die Welt nach der Krise eine Bessere ist Mit den Wunsch und der Bitte das ihr mit Achtsamkeit und Gefühl die Pflanzen und Harze in der Natur sammelt, verrate ich euch die Zutaten.

Ich kann euch auch sagen das hier weniger mehr ist. Wer es nicht das versteht, beim Sammeln Zeit lassen, vielleicht mal einige Zeit bei der Eiche stehen und fragen ob sie dir ihr Moos übergibt und wofür. Vielleicht geht’s beim ersten Mal nicht, aber auch das könnt ihr lernen. Für jene die es nicht selber suchen können, hab ich etwas im Vorrat.

Ich verkaufe es nicht, sondern habe einen anderen Vorschlag den ich euch gerne am Telefon erzähle, meldet euch einfach bei mir. 0676 7144000

Räuchermischung „Glaube und Hoffnung“

Eichenmoos
Pestwurz
Waldbingelkraut mit Wurzel
Wurmfarnwurzel
Blüten von Huflattich, Lebeblümchen, Lungenkraut und Lerchensporn
Fichtenharz
Winterschachtelhalm
Holundermark Birkenrinde, Königskerzenblüten, Klebriger Salbei, Engelsüß, Ahornrinde
Guggul (indische Myrrhe)

Fettgedruckte sind die Hauptinhaltsstoffe, sollten vorhanden sein. Kräuter und Wurzel reinigen, zerkleinern trocknen und mit dem Harz vermischen. Eignet sich zum Räuchern mit der Kohle oder Stövchen Auf das Lüften nicht vergessen damit sich die schlechten Energien verflüchtigen können.

Viel Spass beim Sammeln und eintauchen in die Naturwelt. Nächstes Mal mach ich mit euch eine besondere Suppenwürze.

 

Vielen Dank an Mathilde Friesacher, die uns diesen tollen Beitrag geschickt hat.