Ribisel – Gib mir Saures

Kinder verziehen oft das Gesicht, wenn sie zum ersten Mal eine Ribisel kosten. Sauer! Dabei stimmt das gar nicht. In Wirklichkeit enthalten nämlich Himbeeren viel mehr Apfelsäure wie Ribiseln – nur unsere Geschmacksknospen sehen das anders.

Bei der Zitronensäure liegen die Ribiseln vor den Himbeeren, bei der Oxalsäure weit darunter, nur die Salicylsäure ist bei beiden gleich, 5,1 mg/100 g Früchte. In der Volksheilkunde sind es die schwarzen Johannisbeeren Ribes nigrum, die vorrangig verwendet werden. Die roten und weißen Ribiseln Ribes rubrum gehören eher in den Bereich der Küche. Aber auch die klassischen roten Johannisbeeren haben ihren Heilwert, denn auch sie sorgen für den Abtransport von Schlacken aus dem Gewebe und sind gut bei Leberbeschwerden, Erkrankungen der Harnwege und zur Stärkung der Lungen. Der Vitamin-C-Reichtum ist geradezu sprichwörtlich, Anthocyane gibt es zu Hauf, also sind die kleinen Beeren echte Schönmacher und Körperstärker. Vitamin C geht bei den Saftzubereitungen durch das Kochen weitgehend verloren. Aber es geht auch anders. Es gibt auch Säfte, die ohne Erhitzen auskommen und gerade sie sind besonders erfrischend.

 

RIBISELWASSER

ZUTATEN:

½ kg abgerebelte Beeren
½ l Wasser
125 g Zucker

ZUBEREITUNG

  • ½ kg abgerebelte Beeren im Mixer pürieren. Die heutigen Smoothiemixer sind bereits so gut, dass man anschließend nicht mehr durchseihen muss. Hat man einen älteren Mixer, dann sollte man das entstehende Püree durch ein mit einem Mulltuch ausgelegtes Sieb laufen lassen.
  • ½ l Wasser mit 125 g Zucker aufkochen lassen.
  • Den Sirup mit dem Beerenmus (oder dem abgelaufenen Saft) vermischen.
  • Den Saft in einen Krug oder eine Flasche füllen. Im Kühlschrank aufbewahren und laufend verbrauchen.

 

FRUCHTLEDER AUS RIBISELN

Um haltbares Fruchtleder in guter Qualität herzustellen, braucht man außer den reifen, abgerebelten Früchten einen guten Mixer und einen Dörrapparat. Zur Not könnte man den Fruchtbrei auch im Backofen trocknen, aber das braucht sehr lange und meist kann man bei Backöfen die Temperatur nicht unter 50 Grad einstellen, und das ist bereits einige Grade zu viel.

ZUBEREITUNG

  • Man püriert die Früchte und streicht den Fruchtbrei auf Anti-Haftfolie oder Backpapier. Je dicker die Fruchtschicht ist, desto länger muss getrocknet werden. Bewährt hat sich etwa ½ cm.
  • Nun im Dörrapparat so lange bei ca. 47 Grad trocknen lassen, bis der Brei sich von der Folie löst, aber noch etwas weich ist.
  • In beliebige Teile teilen und in einem Glasgefäß aufbewahren.

Fruchtleder hält sehr lange und bringt den Sommer in winterliche Tage. Außerdem kann man damit große Fruchtmengen, die vielleicht im Garten gerade angefallen sind, problemlos verarbeiten. Wem Ribiseln allein zu sauer sind, der kann ohne weiteres Honig, andere (süßere) Früchte, Birkenzucker und auch Gewürze wie Vanille oder eine Prise Kakao unter die Masse mengen. Ist genauso gesund und schmeckt dann auch den „Süßen“.

 

FEINER RIBISELKUCHEN

ZUTATEN TEIG

¼ kg Butter ȩ 200 g Staubzucker
5 Eidotter
1 Päckchen Vanillezucker
1 Esslöffel Rum oder Cognac
100 g Mehl
1 Päckchen Backpulver ȩ eventuell etwas Milch

ZUBEREITUNG

  • Butter und Zucker weißschaumig aufschlagen.
  • Eidotter nach und nach einrühren, dabei je Dotter mindestens 1 Minute rühren.
  • Vanillezucker und Alkohol zufügen (keine Angst, der Alkohol verflüchtigt sich während des Backvorganges, der Geschmack bleibt).
  • Mehl mit dem Backpulver vermischen und unter die Masse rühren, das sollte schnell geschehen, sonst wird der Teig gummiartig. Ist der Teig zu fest, etwas Milch zufügen.
    Den Teig auf ein mit Back-Trennpapier belegtes Backblech streichen und in den auf 180 Grad vorgeheizten Ofen schieben.
  • Die Backzeit beträgt etwa ¼ Stunde, höchstens 20 Minuten. Wenn der Teig oben goldbraun wird, aus dem Rohr nehmen.
  • In der Zwischenzeit die Schneehaube vorbereiten.
  • Dazu das Eiklar steif schlagen.
  • Den Kristallzucker einrieseln lassen und weiterschlagen, bis eine schnittfeste Masse entstanden ist.
  • Die abgerebelten (trockenen) Ribiseln unterheben.
    Die Schneemasse auf dem gebackenen Biskuitteig verteilen.
  • Die Temperatur des Backrohres auf 130 bis 140 Grad zurückdrehen.
  • Alles nochmals weiterbacken. 10 bis 15 Minuten sollten ausreichend sein – es kommt darauf an, wie heiß das Rohr ist. Der Schnee sollte nicht braun werden, aber doch leichte Farbe annehmen.

Viel Spaß und Erfolg beim Kochen und Backen.