Kamille (Matricaria chamomilla): Die sanfte Heilerin
🌼 Kamille (Matricaria chamomilla): Die sanfte Heilerin
Von der Antike bis zur modernen Phytotherapie – ein Portrait der vielseitigen Wiesenblume
🌱 Botanische Besonderheiten
- Erkennungsmerkmale:
- Weiße Zungenblüten um gelbe Röhrenblüten
- Apfelartiger Duft bei Zerreiben
- Wächst auf Äckern und Brachflächen
- Blütezeit: Mai–September (Hauptsammelzeit Juni)
- Volksnamen: Hermel, Feldkamille
⏳ Historische Bedeutung
- Ägypten:
- Dem Sonnengott Ra geweiht
- Bestandteil von Einbalsamierungsölen
- Germanen:
- Heiligtum der Lichtgöttin Freya
- Schutz vor Hexenzauber (Blüten im Haus verteilt)
- Mittelalter:
- Hildegard von Bingen nutzte sie bei „Melancholie der Seele“
🧪 Wissenschaftlich bestätigte Wirkungen
- Entzündungshemmend (Azulen in ätherischem Öl)
- Krampflösend (Flavonoide wie Apigenin)
- Wundheilungsfördernd (Chamazulen)
- Beruhigend (Bisabolol für Nervensystem)
🏡 Hausrezept: Kamillen-Heilsalbe
Bei Hautirritationen, leichten Verbrennungen oder Muskelverspannungen
🧴 Zutaten
- 100 ml Kamillenöl (Blüten 4 Wochen in Olivenöl angesetzt)
- 20 g Bienenwachs
- 5 Tropfen Lavendelöl
- 1 TL Kokosöl (kaltgepresst)
🔪 Zubereitung (15 Min. + Abkühlzeit)
- Öl erhitzen: Kamillenöl mit Bienenwachs im Wasserbad schmelzen
- Emulgieren: Vom Herd nehmen, Kokosöl einrühren
- Aromatisieren: Lavendelöl unterheben
- Abkühlen lassen: In sterile Gläser füllen, 2 Std. fest werden lassen
💡 Anwendungstipps
- Hautpflege: Dünn auf gereizte Stellen auftragen
- Erste Hilfe: Bei Insektenstichen kühlend wirken
- Haltbarkeit: 6 Monate im Kühlschrank