Arnika – Eine Lieblingspflanze unseres Vereinsgründers IGNAZ SCHLIFNI

Das erzählte Ignaz Schlifni in seinem Vortrag:

Man versuchte in den 30er Jahren (1930) Arnika anzubauen. Doch es ist nicht gelungen, der Samen ging nicht auf. Ich wollte helfen und ging mit einigen Leuten in der Steiermark auf die Berge. Dorthin, wo noch viel Arnika wächst. Wir haben uns die Begleitpflanzen der Arnika angesehen und Samen von den Nachbarpflanzen wurden mitgenommen. Wieder wurde Arnika ausgesät, aber diesmal mitsamt den Samen der Pflanzen, die gemeinsam mit Arnika auf diesen Bergwiesen blühten. Auf einmal gingen die Arnikasamen auf … Heute wird Arnika im Labor gezüchtet.

Die Blüte der Arnika ist nur dann komplett, wenn Männchen und Weibchen da sind (größte Korbblüte – Sonnenblüte). Außen hat sie Zungenblüten, innen Scheibenblüten. Wer Arnika sammeln will, ohne sie zu schädigen, muss mit einem Griff alle Zungenblüten abpflücken und die Scheibenblüten übrig lassen! Zungenblüten tragen keine Samen!

Bis an die dänische Grenze war Arnika verbreitet. Dort gibt es Wanderdü- nen, die nach Osten in den Wald hinein wandern. Am Rand einer Düne wurden Pflanzenstöcke von Arnika gefunden. Sie ist also nicht nur eine Pflanze der Tiroler Berge! Früher ist Arnika auch in Nordfriesland vorgekommen, jetzt ist sie aber ausgerottet.

In Gärtnereien bekommt man Arnika aus Sibirien (Arnica furiosa). Sie lässt sich gerne bei uns anpflanzen – nicht erwiesen ist ihre Heilkraft – ich bezweifle ihre Wirkung und hab viele Versuche damit gemacht.

Hat jemand schon etwas vom falschen Arnika gehört? Es ist der Wiesenbocksbart, der gern mit der Heilpflanze verwechselt wird. Außerdem hat mir jemand im Unterinntal eine „weiße Arnika“ gebracht und gemeint, sie würde genausogut wirken, wie die richtige Arnika. Das kann ich nicht bestätigen, denn bei dieser Pflanze handelt es sich um das Weiße Habichtskraut (Hieracium intybaceum).

Alle, die gar keinen Zugang zur Arnika habe, weil sie nicht in einer Bergregion wohnen, kann ich beruhigen. Was Arnika in den Bergen – ist die Ringelblume im Flachland … Arnika nimmt man homöopathisch ein, aber auf die Qualität der Globoli muss geachtet werden – sonst hilft er nicht. Künstlich hergestellte Arnikaglobuli sind linksdrehend – für die Fisch.

Guter Arnika beeinflusst die Sauerstoffaufnahme – beschleunigt die Atmung – und der Blutumlauf wird angeregt.

 

Erlebnisse mit Arnika

Ein Mann war stark heiser seit Monaten – Arnikaschnaps 1:3 verdünnen und fest gurgeln – weg war die Heiserkeit.

Ein Medizinstudent berichtete, seine Oma hat immer Schwindelanfälle – 2 x tgl. Schläfen, Puls und Stirn mit Arnikaöl einschmieren, das half. Es hat auch den Haarwuchs der Oma beeinflusst – auf einmal sind ihr wieder Haare gewachsen.

Ein Herr hatte starke Fußquetschungen beidseitig – hat auf einem Fuß Wickel (verdünnt) gemacht und am zweiten Schnaps darauf geschüttet – dort wo der pure Arnikaschnaps drauf war, erfolgte die Heilung nicht so gut – immer verdünnen! Hilft besser.

Im Sanatorium Mariahilf hat eine Person die Mayrkur gemacht. Daneben lag ein Mann, der an Hämorrhoiden operiert wurde – wurde beim Blutnehmen verstochen – es entstand ein Hämatom. Nach nur einer Gabe Arnika war alles wieder gut.

So weit Ignaz Schlifni, vor vielen, vielen Jahren. Jetzt liegt es an uns sein Wissenzu verbreiten.

Arnika in der Volksheilkunde:

Arnika verwendet man innerlich nur homöopathisch und bei einer äußerlichen Anwendung erhält man die besten Heilerfolge, wenn man ihn ebenfalls verdünnt anwendet. Für einen Auszug in Öl oder Alkohol setzt man die frischen Zungenblüten an und zieht diese ca. 3–6 Wochen aus. Arnikaöl eignet sich gut bei Muskelkater, Gelenks- & Nervenschmerzen. Die Tinktur/Essenz wird verdünnt (!) mit Wasser bei Halsentzündungen, Heiserkeit und Zahnfleischentzündungen verwendet.

In der Homöopathie werden die getrockneten Wurzeln verwendet. D3 ist die optimale Potenz zur Blutstillung (z. B. Nasenbluten, Einblutungen Auge, geplatzte Adern) und ist eines der wichtigsten Mittel bei einem Schlaganfall. Es wird aber auch bei blauen Flecken oder nach Zahnbehandlungen (Zähne reißen) sowie zur Vorbeugung von Muskelkater verwendet. Vor und nach Operationen empfiehlt sich die Einnahme von Arnika-Globoli für eine schnelle Wundheilung.

Wenn du mehr darüber erfahrenb willst – unsere Kräuterexperten und Expertinnen können dich umfassend informieren.

Kräuterbäder

Auch wenn die schnelle Dusche mehr dem Zeitgeist entspricht – es gibt wohl kaum eine Frau, die die beruhigende oder anregende Wirkung eines Vollbads nicht zu schätzen wüsste. Besonders in der kalten Jahreszeit gehört so ein Bad zu den angenehmen Dingen dieses Lebens. Dabei wäre es gerade im Frühling, wenn der Körper entschlacken soll, besonders wichtig.

Ab 37 Grad C Badetemperatur ist die Belastung für den Körper eventuell höher, als es der Nutzen ist. Vor allem bei Herz- oder Kreislaufproblemen sollte eine höhere Temperatur vermieden werden. Badeanwendungen erfolgen (außer in einer von Fachpersonal überwachten Kur) nicht mehr als 2-mal pro Woche für jeweils etwa 20 Minuten. Nach einem Vollbad ist eine Ruhepause nötig. Also lässt man es langsamer angehen oder verlegt die Badezeit auf den Abend, da kann man anschließend ins Bett. Eine Ausnahme ist das Rosmarinbad, es macht putzmunter

Traditionell benötigt man für ein Vollbad entweder einen Korb voll frisches Kraut oder ¼ kg bis 400 g getrocknetes. Ganz genau muss man es mit den Mengen nicht nehmen.

Man bereitet daraus einen starken Aufguss (bei Blättern, Kraut) oder eine Abkochung (bei Rinden und Wurzeln) und lässt länger ziehen, als bei einem Tee zum Trinken. Hat man weniger Pflanzenmaterial zur Verfügung, wird die Wirkung schwächer sein, es lohnt sich aber trotzdem.

Einige wichtige Badkräuter

Baldrian
Blätter, Blüten, Wurzeln
Aufguss oder Abkochung (Wurzel) von ¼ kg Pflanzenmaterial für 1 Vollbad
-> „entschlackt“ die Nerven

Birke
Blätter, Rinde
Aufguss oder Abkochung (Rinde) von bis zu ½ kg Pflanzenmaterial für 1 Vollbad
-> reinigt von Ablagerungen, stärkt die Glieder

Brennnessel
ganze Pflanzen
Aufguss oder Abkochung (Wurzel) von bis zu ½ kg Pflanzenmaterial für 1 Vollbad
-> schleust Eisen ein, entschlackt, reinigt, bei Hauterscheinungen

Dost
blühende Sprosse
Aufguss von ¼ kg Pflanzenmaterial für 1 Vollbad
-> entschlackt, kräftigt den Organismus

Eiche
Blätter, Rinde
Aufguss oder Abkochung (Rinde) von ¼ kg Pflanzenmaterial für 1 Vollbad
-> hilft beim Entgiften, zieht zusammen, stärkt den Organismus

Fichte
Zweige, Zapfen, Rinde
Abkochung von 1 kg Pflanzenmaterial für 1 Vollbad
-> die Ausscheidung wird angeregt, besonders über die Lunge

Gundelrebe
ganze Pflanze
Aufguss von 100 g Pflanzenmaterial für 1 Vollbad
-> unterstützt die Ausscheidungen, führt über die Haut wichtige Impulse zu

Kümmel
Samen
Abkochung von etwa ¼ kg Samen, lange ausziehen lassen
-> Erfrischt den Organismus, macht munter für einen langen Abend nach einem arbeitsreichen Tag

Liebstöckel
Wurzel, Blätter
Abkochung von 100 g für 1 Vollbad
-> Hilft beim Abbau von Schlacken, entgiftet, reguliert die Schweißabsonderung

Fast alle Kräuter, von denen man Vorräte im Haus hat, die im Folgejahr des Sammelns nicht verbraucht werden können, kann man auch als Badezusatz verwenden. So dienen sie einem Zweck und können ihre heilsame Wirkung entfalten. Natürlich muss man nicht täglich in der Badewanne liegen! Ein Kräuterbad pro Woche, dies aber durchaus kurmäßig – also über mindestens 6 Wochen – ist ausreichend.

  • Für die Entgiftung im Frühling wäre neben dem Kräuterbad auch das Salzbad, Basenbad oder Heilerde-Bad zu empfehlen.
  • Für ein Meersalzbad benötigt man etwa ¼ bis ½ kg Salz, das man im warmen Wasser auflöst. Es wirkt stärkend, sehr entgiftend und auch anregend.
  • Das Heilerde-Bad hat ebenso entschlackende Wirkung, man brauch etwa 1 kg Heilerde auf ein Vollbad. Heilerde bekommt man in Apotheken oder Reformhäusern.
  • Das Basenbad ist nur in Apotheken oder Reformhäusern erhältlich, es wird von verschiedenen Firmen angeboten.

Tipps finden sich immer wieder auch im Gesundheitsboten!