Die Gundelrebe
Die Gundelrebe – Glechoma hederacea
Synonyme & Volksnamen: Erdefeu, Gundermann, Gundrebe, Donnerrebe, Soldatenpetersilie
Verwendete Teile: ganzes blühendes Kraut und Triebe
Inhaltsstoffe: Gerbstoffe, ätherisches Öl, Bitterstoff, Säure, Vitamin C, Kalium, Saponine
Eigenschaften: schleimlösend, steinlösend, heilend, harnsäurelösend, lungenstärkend, magenstärkend, ausleitend, appetitanregend, wundheilend
Volksmedizinische Verwendung – Naturheilkunde:
Als Tee getrunken oder in Form einer Tinktur, wirkt die Gundelrebe anregend und ausgleichend auf den Stoffwechsel, was sich positiv auf langwierig oder mit Eiter verbundene Krankheit auswirkt.
Ein Tee aus den Blättern und Blüten soll helfen Schwermetalle und Eiterherde aus dem Körper auszuleiten… worauf der Name hinweist: „gund“ (aus dem althochdeutschen) bedeutet soviel wie „Eiter“
Sie wirkt sich auch positiv auf Erkrankungen der Atemwege aus und hilft somit bei chronischen Krankheiten wie Bronchitis, Schnupfen, und Schleimhautentzündungen.
Sie stärkt auch Herz und Kreislauf, und dient als allgemeines Kräftigungsmittel.
Auch als Frühjahrskur ist Gundelrebe ein hervorragendes Kraut…
Frisch, als Tee oder Frischsaft angewendet, hilft es bei Harnverhalten, schwacher Menstruation, Blasenleiden, Leberschwellung, Blasen- und Nierenkrankheit, eitrigem Harn, chronischem Schnupfen und Husten.
Als Vollbad stärkt die Pflanze die Nerven und unterstützt alle Leiden auch über die Haut.
Als Öl Auszug hilft es bei Wunden, geschädigter Haut eiternden Wunden und Brandverletzungen.
Als Würzkraut in kleinen Mengen dosiert in Suppe, Gemüse oder Kräuterbutter anwenden – daher rührt auch der Name „Soldatenpetersilie“
Der Geschmack und Geruch ist aufgrund der reichlich enthaltenen ätherischen Öle und Bitterstoffe leicht harzig und minzähnlich.
Tierheilkunde:
Gundelrebe ist vor allem für Pferde giftig
Die Pflanze soll auch für Meerschweinchen, Hamster und Vögel giftig sein.
Geschichte und Mythen:
Gundelrebe ist eine der wichtigsten Zutaten der Neunkräutersuppe – sie gehört zu den ersten neun grünen Kräutern im Frühjahr, welche besonders reinigende und erneuernde Kräfte auf Körper und Geist haben.
Dieses Kraut galt bei den Kelten und Germanen als heilig.
Sie glaubten, dass unter ihren Blättern „die Haus– und Hofgeister“ lebten, die auf die Menschen Acht gaben.
Trägt man in der Walpurgisnacht Gundelrebe-Kränze am Kopf, so kann man jede Hexe erkennen
Signatur der Pflanze:
Gundelrebe wächst nur in Gruppen – demnach ist sie laut Signaturenlehre für Erwachsene aber vor allem auch für Kinder geeignet, die sich nicht in Gruppen einfügen können.
Sie befreit uns vom Einzelkämpfertum und hilft uns, Hilfe dankbar annehmen zu können.
Einnahme kann in Form von Tinktur oder Blütenessenz erfolgen.
Gundelrebe-Salbe
Zunächst musst du einen Öl-Auszug herstellen:
Dazu pflückst du 1 Handvoll blühende Gundelrebe. Diese kommen, grob zerkleinert, in einen kleinen Topf und werden mit ca. 100 ml Bio-Olivenöl übergossen.
Dieses Gemisch erwärmst du vorsichtig und lässt es bei niedrigster Temperatur mind. 1 h sanft ausziehen – immer wieder umrühren.
Dabei gehen alle wichtigen Inhaltsstoffe der Gundelrebe in das Öl über. – Danach wird alle abgeseiht – Fertig ist der Ölauszug.
Zur Salbe:
100 ml fertiger Gundelrebe-Ölauszug
10 g Bienenwachs
Wenn vorhanden 5 ml Gundelrebe-Tinktur
Das Öl mit der Tinktur (wenn vorhanden) und dem Bienenwachs vorsichtig erwärmen, bis das Wachs geschmolzen ist. Ich mixe das Ganze mit einem Milchaufschäumer nochmals kräftig durch – dann wird in Salbentiegel abgefüllt.
Fertig ist die Salbe
TIPP: du kannst beim Ölauszug auch andere wertvolle Kräuter hinzufügen, zb Gänseblümchen, Günsel, Ringelblume… diese sind allesamt heilsam bei Hautverletzungen, Prellungen, blauen Flecken usw.
Anwendungsgebiete der Salbe:
Zur Regeneration geschädigter Haut, bei Wunden und Brandverletzungen, zur Narbenpflege…
Erkennungsmerkmale:
Die Gundelrebe blüht eher blau-violett und hat purpurne Flecken an der Unterlippe.
Die Blätter ähneln kleinen Efeublättern, weswegen er auch den Beinamen „Erdefeu“ trägt (nur einer von vielen volkstümlichen Namen)… sie sind herzförmig bis nierenförmig und grob gekerbt.
Von FNL-Botschafterin Anita Landstetter (www.oafoch.at)